liobAWB n. a-St., bei O, Ol, NBo, NMC,
Nrh, Nps, Npw und in Gl. 1,533,66 (in 5
Hss., 10.—12. Jh.), Gl. in St. Mihiel, Ms. 25
(11. Jh.; vgl. Thoma 1975: 23, 30), wahr-
scheinlich noch in weiteren Gl., da sich das
Subst. liob nicht immer sicher vom subst.
Adj. liob abgrenzen lässt: ‚Liebe, Zuneigung,
Angenehmes, Freude, Glück, Heil, Wohlge-
fallen; bona, compendium, laeta, optata,
prospera, voluntas‘, zi liobe ‚zum Wohl, zur
Freude‘, iro zi liobe ‚ihretwegen‘, liob tuon
‚Angenehmes zuteil werden lassen; subve-
nire‘, alliterierend liob unde leid ‚Lieb und
Leid‘ (mhd. liep, -b-, nhd. Lieb; as. liof st.n.,
mndd. lēf; mndl. lief n.). Von der Wortbildung
her handelt es sich um eine Konversion. S.
liob adj. — Ahd. Wb. 5, 1032 ff.; Splett, Ahd.
Wb. 1, 547; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 727;
Schützeichel⁷ 203; Starck-Wells 378; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 6, 125.