loski
Volume V, Column 1449
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loskiAWB n. ja-St., auch loscAWB n. a-St., los-
ka
f. ō(n)-St., in Gl. 1,325,15 (St. Gallen,
StiftsB 296, um 850, alem.) und weiteren
Gl.: Saffianleder, feines rotes Leder; aluta,
corium, ianthinus, latus parthicis, luteus, lu-
teus splendidus, parthicum, pellis ianthina,
pellis rubra, pellis rubricata
Var.: -oi-;
-sch-, -ssch-, -sg-. Mhd. lösche, lösch,
entrundet lesch st.n. dss., frühnhd. lösch,
lesch n. feines Pelzwerk, feines Leder, nhd.
mdartl. schwäb. lösch n. Art rohen Le-
ders
, ält. bair. lösch m. dss..

Ahd. Wb. 5, 1300; Splett, Ahd. Wb. 1, 563; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 737. 738; Schützeichel⁷ 207; Starck-
Wells 385; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 159.
160 f.; Bergmann-Stricker, Katalog Nr. 52; Seebold,
ChWdW9 538; Graff 2, 282; Lexer 1, 1956 f.; 3,
Nachtr. 303; Frühnhd. Wb. 9, 1379 f.; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 27 (aluta). 414 (particum). 422 (pellis lu-
bricata); Dt. Wb. 12, 1176. Reiche 1976: 391394.
Heyne 18991908: 211 und Anm. 20. Fischer,
Schwäb. Wb. 4, 1292; Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1521.

In den anderen germ. Sprachen entsprechen:
as. loski n. ja-St. Saffianleder, rotes Leder;
pellis parthica
in Gl. 1,334,38 (letztes Drit-
tel des 9. Jh.s, vielleicht ahd., steht in Ver-
bindung mit rot, in Betracht kommt deshalb
auch ein Komp. rōtloski), mndd. lösche fei-
nes rotes Leder
; mndl. loesch, loes, luesch
n.? dss.: < westgerm. *loskia- urgerm.
*luskia- (wohl mit dem Vokalismus nach
den selteneren und später belegten Neben-
formen *luska-, *luskō[n]-, die in ahd. losc,
loska fortleben).

Tiefenbach, As. Handwb. 250; Lasch-Borchling,
Mndd. Handwb. 2, 1, 852; Schiller-Lübben, Mndd.
Wb. 2, 724; Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 4, 710.
Bergmann-Stricker, Katalog Nr. 741. Reiche 1976:
395.

Die Etym. des Wortes ist unklar. Schmeller,
a. a. O. vermutete einen Zusammenhang mit
slaw. los’ Elch. Diese Verbindung scheidet
aus, da russ. los’ etc. auf urslaw. *olsi- <
vorurslaw. *a/oli- o. ä. (s. elah) zurückgeht.
Weiter gibt es noch die Sippe um russ. láska
Wiesel, russ., bulg., slowen. lásica dss.
u. a., doch setzen diese slaw. Wörter eine
Wz.gestalt vorurslaw. *lā/ōs- voraus, -ka
bzw. -ica sind verschiedene Ableitungssuf-
fixe (das Wort wurde ins Ndd. entlehnt und
erscheint im Komp. mndd. laskifell das
schneeweiße Fell des Mauswiesels [als Han-
delsware]
). Eine etymologische Verbindung
zwischen urslaw. *lās- < vorurslaw. *lā/ōs-/
*lā/ō- und urgerm. *lus-k- wäre allenfalls
herzustellen, wenn man von einem Ansatz
uridg. *le/oHs- : *lHs-k- ausgeht, im Germ.
eine analogische Umbildung des Anlauts und
sehr frühe Suffigierung bzw. Erweiterung
der Wz. annimmt. Zudem ist die semantische
Verbindung von Wiesel und Saffianleder
schwierig; sie wäre nur über das (röt-
lich-)braune Sommerfell des Wiesels her-
zustellen. Auch die semantisch naheliegende
Zusammenstellung mit ahd. Gerberlohe
(s. d.) ist nicht möglich, da von der Wort-
bildung her beide Wörter nicht miteinander
verbunden werden können.

Berneker, Slav. et. Wb. 1, 691 f.; Trubaëv, t. slov.
slav. jaz. 14, 35 (*lasica). 37 f. (*laska²); 32, 79 f.
(*olsь/*olsъ); Bezlaj, Et. slov. slov. jez. 2, 125 (lá-
sica). 151 (los); Snoj, Slov. et. slov.² 365 (los); Vas-
mer, Russ. et. Wb. 2, 16 (láska²). 61 (lós’); ders., t.
slov. russ. jaz. 2, 461 f. (láska²). 522 (lós’).

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