lotarAWB n. a-St., im Abr (1,205,18 [Kb,
Ra]), Gl. 1,560,11 (9. Jh., alem.), NBo, Nps
und Npw: ‚Eitelkeit, Prahlerei, Oberfläch-
lichkeit, Nichtigkeit; superba gloria, vana‘,
zi lotare tuon ‚hinfällig machen, erschüttern;
labefacere‘ (mhd. loter, lotter ‚Schelmerei,
Bösartigkeit‘). Deadj. Konversion (substanti-
viertes Adj.). S. lotar adj. — lotarlîchoAWB adv.,
nur NMC: ‚nicht aufrichtig, unanständig‘
(mhd. loterlîche, frühnhd. lotterlich; mndl.
lodderlike; vgl. nhd. mdartl. märk. lodderlich
adj. ‚schlampig, liederlich‘ [Bretschneider,
Brandenb.-berlin. Wb. 3, 144]; mndd. lod-
derlīk adj. ‚leichtfertig‘). Nach Schmid 1998:
302. 560. 563 desubst. Bildung, doch kann
die Ableitung ebensogut auf das Adj. bezo-
gen sein. S. lotar, -lîh. — lotarsprâchaAWB f. ō-St.,
Gl. 1,300,29 (10. Jh.). 304,12/13 (3. Viertel
des 11. Jh.s). 299,7/8 (9./10. Jh., alem.):
‚nichtiges, unsinniges Gerede, Geschwätz;
nenia, vanitas‘. Determinativkomp. mit adj.
VG und subst. HG. — Ahd. Wb. 5, 1302 f.;
Splett, Ahd. Wb. 1, 564. 911; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 738; Schützeichel⁷ 207; Starck-
Wells 385; Schützeichel, Glossenwortschatz
6, 162.