luffina, luvina
Band V, Spalte 1487
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luffinaAWB, luvinaAWB f. ōn-St., Gl. 2,338,9
(11. Jh., mfrk.). 626,54 (11. Jh., bair.). 699,
33 (um 1000, mfrk.); 3,372,39 (12./13. Jh.,
mfrk.): Lupine; lupinum (Lupinus L.; vgl.
Marzell [194358] 2000: 2, 1420. 1423)
Var.: luffen-. Mfrk. luffina ist mit Laut-
verschiebung aus lat. lupīnum n. Lupine,
Feigbohne, Wolfsbohne
entlehnt, wobei ent-
weder der Nom.Pl. -a zum Fem. uminter-
pretiert wurde oder der Oberbegriff lat. her-
ba das f. Genus im Ahd. verursachte. Bair.
gen.sg. luuinun repräsentiert wohl spät ent-
lehntes rom. luvin-. Doch kommt auch -u-
für -ff- vor (vgl. Schatz 1927: § 174). Das
Benennungsmotiv für die Pflanzenbez. ist
unklar, nach Genaust 1996: 353 am ehesten
nach der einem Wolfsfell ähnelnden bräun-
lich-grauen Behaarung der Hülsen. Die übli-
che Bez. für die Pflanze ist das seit dem
10. Jh. belegte fîgbôna (s. d.), das bis ins
Nhd. fortgesetzt ist. Nhd. Lupine zu den
Schmetterlingsblütlern gehörende, eiweißrei-
che Pflanze, die vorwiegend als Viehfut-
ter verwendet wird
begegnet erst im 18. Jh.
Die Grundlage für die nhd. Bez. ist der no-
menklatorische Terminus botan.-lat. Lupinus
(1700), der mit Aufgabe der lat. Endung zu
nhd. Lupine führt.

Ahd. Wb. 5, 1379; Splett, Ahd. Wb. 1, 1224; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 742; Schützeichel⁷ 209; Starck-Wells
387; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 181; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 634. 726. 752. 753; Graff
2, 207; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 339 (lupinum);
Kluge²⁵ s. v. Lupine; Pfeifer, Et. Wb.² 818. Sau-
erhoff 2003/04: 383.

Das lat. Wort wurde auch in andere germ.
Sprachen übernommen. Mit Ausnahme des
Englischen handelt es sich dabei um junge
Entlehnungen: nndl. lupine; nwestfries. lu-
pine; me. lupīne, lippine, ne. lupine, lu-
pin; nisl. lúpína, nnorw. lupin, nschwed.
lupin Lupine.

Et. wb. Ndl. Ke-R 276; Fryske wb. 13, 57 f.; ME Dict.
s. v. lupīne n.; OED² s. v. lupine | lupin n.; Magnús-
son, sl. Orðsb. 585; Ordb. o. d. danske sprog 13,
110; NOB s. v. lupin; Svenska akad. ordb. s. v. lupin.

In den rom. Sprachen ist das lat. Wort fort-
gesetzt als italien. lupino, lomb. lüvin, siz.
luppina, frz. lupin (seit dem 13. Jh.) Lu-
pine
.

Für atschech., mtschech. lupín ist direkte
Übernahme aus dem Lat. anzunehmen, wäh-
rend tschech., slowak. lupina über das Dt.
vermittelt sind.

Lat. lupīnum n., -us m. Lupine ist eine
Substantivierung des Adj. lupīnus, -a, -um
vom Wolf stammend, zum Wolf gehörig,
das mit dem Suff. *-īno- zur Ableitung von
Adj. der Zugehörigkeit gebildet ist.

Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 1, 836; Ernout-Meillet,
Dict. ét. lat.⁴ 370; de Vaan, Et. dict. of Lat. 353; Thes.
ling. lat. 7, 2, 1849 ff.; Körting, Lat.-rom. Wb.³ Nr.
5742; Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 5170; Wart-
burg, Frz. et. Wb. 5, 456. Newerkla 2011: 456.

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