pepano, *bebano
Band I, Spalte 506
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pepanoAWB, *bebanoAWB m. n-St., nur in Gl.: Pfebe,
eine Kürbis- oder Melonenart
(wahrsch. Cucu-
mis melo L.). Dieses Lehnwort aus dem vulgär-
lat. pepo(n) (akk. peponem, pepinem [?; vgl.
span. pepino Gurke]; s. Körting, Lat.-rom.
Wb.³ Nr. 7023; Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³
Nr. 6395) erscheint schon ahd. in mehreren
Formen: pepan(n)-, pepinn-, peben-, beben-;
dazu bibenna f. (-i- und -e- vertauscht?); auch
mit progressiver Dissimilation (und zugleich re-
gressiver Assimilation) des inl. -b-: pedena f.
(bedinna Gl. 1, 360, 3; -d- unsicher); mit ana-
log. Suffix -mo (oder d-m < b-n, wie bidmen
< *bibenen; vgl. Kluge²¹ 58 s. v. beben): pe-
demo m., pedema f. (einmal auch pedimi n.); mit
verschobenem p-: pfedemo, pfedema, fedema
(wahrsch. handelt es sich um Weitergabe eines
etwa ins Rheinfrk. entlehnten pebano > *pe-
damo an obd. Mdaa.).

Mhd. sind beben und pfedem(e) belegt; pfeben
wird erst im 15. Jh. bezeugt und deshalb von
Marzell und Kluge²¹ (s. u.) für eine jüngere dis-
sim. Form von pfedem gehalten (unsicher).
Nhd. Pfebe f. ist eine Rückbildung aus dem
häufig gebrauchten Pl. pfeben (wie Waffe <
mhd. wâfen). In der Schweiz kommt noch be-
ben vor (s. Schweiz. Id. IV, 921); Formen mit
-d- (pfede[n]), die frühnhd. noch vorhanden
waren (s. Dt. Wb. VII, 1633), scheinen überall
ausgestorben zu sein.

Im älteren Ndd. und Ndl. sind nur Formen mit
-d- belegt: as. pedena, mndd. mndl. pedeme.

Ahd. Wb. I, 835 f.; Starck-Wells 43. 458; Graff III,
321 f.; Lexer I, 136; II, 232; Benecke II, 486; Diefen-
bach, Gl. lat.-germ. 424; Dt. Wb. I, 1210; VII, 1633;
Kluge²¹ 541; Wadstein, Kl. as. Spr.denkm. 75, 12; 76,
910; 213; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. III, 312; Ver-
dam, Mndl. handwb. 461. Marzell, Wb. d. dt. Pflan-
zennamen I, 1254 f.; Fischer-Benzon, Adt. Gartenflora
93 ff.

Lat. pepō eine Art Melone ist aus spätgr.
πέπων, früher σίκυος πέπων eine Art Melone
(wörtl. reife Gurke) entlehnt. πέπων war also
eigentlich ein Adj. reif, das von der idg. Wz.
*pek- kochen abgeleitet ist: vgl. gr. πέσσω
koche, aind. pácati kocht, pácyate reift, pakvá-
gekocht, reif. Weiteres bei Walde-Pokorny II,
17 f.; Pokorny 798; Frisk, Gr. et. Wb. II, 509 f.
519 f.; Chantraine, Dict. ét. gr. 884; Ernout-Meil-
let, Dict. ét. lat.⁴ 497.

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