dâmil, tâmil
Band II, Spalte 510
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dâmilAWB, tâmilAWB n. a-St., nur in Gl.: Dam-
hirsch, damula
(Dama H. Sm.). Mhd. tâmel.
Ahd. dâmil, tâmil kann eine Diminutivbildung
von ahd. dâm, tâm Damhirsch sein. Da je-
doch starke Diminutivbildungen auf -il im
Ahd. höchst selten sind (vgl. ahd. seckil Säck-
chen, Beutel
; s. Wilmanns, Dt. Gr. II § 212;
Krahe-Meid, Germ. Sprachwiss. III § 87, 4 und
-il), ist wahrscheinlicher, daß lat. dammula
f., das Diminutiv von lat. damma, das Vorbild
für die Bildung mit l-Suffix abgegeben hat,
wie es bei dem Fem. ahd. dammilaAWB Damhirsch
(nur Gl. 1, 601, 63; 12. Jh.) der Fall zu sein
scheint. Eine Ableitung mit dem zusätzlichen
Suffix -în, das gleichfalls als ursprl. Diminutiv
ein Tierjunges bezeichnet (s. -ilîn), begegnet in
ahd. dâmilî(n)AWB, tâmilî(n)AWB, tammilî(n)AWB st. n., nur
in Gl.: Damhirsch (auch mit mm in Anschluß
an lat. dammula; vgl. ferner das näher an lat.
dammula stehende dammuli, Gl. 1, 530, 36).
Mhd. tâmelîn n., frühnhd. a. 1566 dehnlein,
nhd. bis ins 17. Jh. Dänlein (1682 dännlein,
bair. Dänlein cervus dama, Dänlbok Dam-
bock, Damhirsch
); später Damlein, Dämlein
(a. 1776) n. neben Dändel (a. 1521 dendel,
steir. dändel, tändel).

Ahd. Wb. II, 29 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 124; Starck-
Wells 89; Graff V, 422; Schade 922; Lexer II, 1400;
Benecke III, 12; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 165 (da-
ma, damula); Dt. Wb. II, 706; Dt. Wb.² VI, 144;
Thes. ling. lat. V, 1, 8; Schmeller, Bayer. Wb.² I,
512 f.; Unger-Khull, Steir. Wortschatz 140. Palan-
der, Ahd. Tiernamen 104 f. stellt die Belege von ahd.
dâmil, tâmil zu Unrecht zu denen von ahd. dâmilî(n).

S. auch dâm.

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