uiligali
Band III, Spalte 224
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uiligali(?) subst., nur Gl. 2, 165, 51 (9. Jh.):
effusio; uilogeliho(?) adv., nur Gl. 2, 165, 54:
effuse. Die Deutung dieser Wörter ist unsi-
cher und umstritten; sicher ist nur, daß der er-
ste Teil filu- (Var. fili-; s. d.) ist. Starck-Wells
152 setzen filugebī maßlose Freigebigkeit und
filugebigo verschwenderisch an (ähnlich Köb-
ler, Wb. d. ahd. Spr. 252), aber warum hätte
der Schreiber in zwei verschiedenen Wörtern
den bekannten Stamm geb- durch ein sinnloses
gel- (im ersten Wort sogar gal-) ersetzt?

Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 219 setzt filu geilo
(irrtümlich für geilî?), filu geillîcho an ( gei-
lî[n]
), was etwas wahrscheinlicher ist, (obgleich
die Verbindung von filu, das hier eine verstär-
kende Funktion haben müßte, mit einem Subst.
etwas ungewöhnlich wäre; vgl. Ahd. Wb. III,
836), da geilî(n) u. a. lat. luxuria in der Bed.
üppiges Wachstum glossiert.

Eine dritte Möglichkeit hat schon Graff II, 114
erwogen: uilogeliho könnte aus filu und gilîcho
(s. d.) bestehen (etwa vielheitlich, d. h. maß-
los
; zur Bed. vgl. singilîcho iugiter, beständig,
immerwährend
zu sin- immer), aber die Rich-
tigkeit dieser Deutung bezweifelt: ... ist wohl
nicht hierher zu zählen? cf. uiligali
(uiligali ist
aber nirgends verzeichnet). Auch könnte uiligali
eine unvollständige Schreibung für *uiligalichî
Vielheit, Maßlosigkeit sein. Ahd. Wb. III,
843
; Schützeichel, Glossenwortschatz III, 159.

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