bônwurzAWB f. i-St., nur Gl. 3, 475, 38 (13. Jh.)
und 481, 61 (3 Hss. des 12. Jh.s): ‚millemorbia,
maurella‘. Die spezifische botanische Benen-
nung ist unsicher: Marzell, Wb. d. dt. Pflanzen-
namen IV, 236 stellt bônwurz zu Sedum tele-
phium L. ‚Große Fetthenne‘, gibt aber zu, daß
auch andere Pflanzen in Betracht kommen,
darunter Scrophulari nodosa ‚Knoten-Braun-
wurz‘ oder Solanum nigrum ‚Schwarzer
Nachtschatten‘. Ahd. Wb. I, 1259 erwähnt
ohne weiteren Kommentar dagegen nur Sola-
num dulcamara ‚Bittersüß‘ (s. auch E. Björk-
man, Zfdt. Wortf. 3 [1902], 283; Pritzel-Jes-
sen, Dt. Volksnamen d. Pflanzen 368. 371; Fi-
scher, Mittelalt. Pflanzenkunde 217. 284; Rei-
er, Adt. Heilpflanzen I, 65.
Der Name kommt wahrscheinlich von den Wur-
zelknollen der Pflanzen, die mit Bohnen vergli-
chen wurden (Marzell, a. a. O. IV, 236; Pritzel-
Jessen, a. a. O. 368). Vgl. auch druozwurz, das
öfters dieselben lateinischen Lemmata glossiert.
Ahd. Wb. I, 1259; Splett, Ahd. Wb. I, 86. 1164;
Starck-Wells 69; Graff I, 1050; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 352 (maurella).
S. auch bôna, wurz.