*balsterAWB m. a-St., nur Gl. 3, 505, 16 (Hs. hat
balester = nulserida [?], 11./12. Jh. alem.): wohl
identisch mit Balstern- in dem für Siebenbürgen
belegten Balsternblädder (Petasites officinalis L.,
Pritzel-Jessen, Dt. Volksnamen d. Pflanzen
267 f. 482) oder auch mit einer Minze-Art, für
die der regionale Name Balster aus dem Sieger-
land gemeldet wird (Marzell, Wb. d. dt. Pflan-
zennamen III, 138). — Für das Mhd. verzeichnet
Benecke II, 462 weiterhin palster, balster als
„Name einer Pflanze“ (zitiert nach Hoffmann
v. Fallersleben, Sumerlaten [Wien, 1834], 37,
19); außerdem Lexer II, 200 im Sinne von ‚Sat-
telpolster‘ (so noch heute mdartl., s. Fischer,
Schwäb. Wb. I, 599). Ein Zs.hang mit dem als
nhd. Polster wohlbekannten Wort für ‚Kissen,
weiche Unterlage‘ wird auch nahegelegt durch
die noch mehrfach bezeugte mdartl. Variante
für dieselbe Pflanzenart (Petasites): schweiz.
bulsteren pl. (Schweiz. Id. IV, 1221) sowie rhein.
Pulsteren, Pulsterblätter, dazu das adj. pulsterig
‚wulstig, dick, unförmlich‘, wobei unentschie-
den bleibt, ob damit das Aussehen der Pflanze
mit ihren „großen runden Blättern“ gemeint ist
oder ihre Verwendung als Kissenfüllung (so
Schweiz. Id. IV, 1220 f.).
Ahd. Wb. I, 800 f.; Starck-Wells 41; Dt. Wb. II, 234;
VII, 1986.
Ahd. balster, das in anderen germ. Sprachen
nicht zu belegen ist, dürfte demnach — mit ver-
schiedener Ablautstufe in der Stammsilbe — aus
einer ursprl. Basis *bholg̑h- (: *bhg̑h- : *bhelg̑h-
→ belgan, einer Erweiterung der Wz. *bhel-
‚aufblasen, aufschwellen‘ → bal¹) abzuleiten
sein, also aus germ. *bal(g/h)stra- (neben *bul-
[g/h]stra- > ahd. bolstar s. d.); zu der Frage,
ob ursprl. *bholg̑h- oder nur *bhol- vorauszu-
setzen ist, s. die Hinweise bei Feist, Vgl. Wb. d.
got. Spr. 78 (s. v. balgs); Walde-Hofmann, Lat.
et. Wb. I, 524 f. (follis). 122 (bulga); J. Sverdrup,
IF 35 (1916), 163. — Zur Endung -ster s. -star,
-stra.
Walde-Pokorny II, 183; Pokorny 126; Fraenkel, Lit.
et. Wb. 33; Berneker, Slav. et. Wb. I, 70 f. — Vgl. auch
J. Pokorny, Zfcelt. Ph. 11 (1917), 200 und Vendryes,
Lex. ét. de l’irl. anc. B—66 f. (mit Lit.).