bursa²AWB f. jō-St., nur in Gl.: ‚scharfes Schnei-
deinstrument, Grabscheit, scalpara, scalprum,
bipennis‘ 〈Var.: p-〉. Das Wort kommt weder
mhd. noch nhd. vor und hat nur in ae. byres
‚scalprum, scalpellum‘ eine Entsprechung.
Die oft zitierte ahd. Form *burissa ist nicht belegt,
muß aber fürs älteste Ahd. vorausgesetzt werden; die
frühe Synkope ist unerklärt.
Ahd. Wb. I, 1551; Splett, Ahd. Wb. I, 88 (burissa);
Starck-Wells 87. 797; Graff III, 215; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 515 (scalpara). 516 (scalprum).
Das ahd. und das ae. Wort gehen auf urgerm.
*urisjō zurück, eine Bildung mittels der Ablei-
tung -isjō (vgl. Kluge, Nom. Stammbildung³
§ 85; Krahe-Meid, Germ. Sprachwiss. III § 112
und → britissa) zur germ. Wz. *ur-/*or- in
ahd. borôn ‚bohren‘ (s. d.).