durhilAWB adj., nur Gl.: ‚durchbohrt, durchlö-
chert, zerfetzt, pertusus, lacer, rimosus‘ 〈Var.:
durchil, durihil, durihhil〉. — Mhd. durchel,
dürhel, dürkel ‚durchbohrt, -brochen, -lö-
chert‘. Im Mhd. ist der ch-Laut zu k gewor-
den, wenn er nachträglich in den Silbenanlaut
tritt; vgl. varch neben värkel (auch värhel)
‚Ferkel‘, march ‚Pferd‘, gen. marhes, markes
usw. (Paul, Mhd. Gr.²³ § 140 Anm. 3).
Splett, Ahd. Wb. I, 159; Starck-Wells 111. 801; Graff
V, 224; Schade 116; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 430
(pertusus); Lexer I, 495; Benecke I, 405 f.; Dt. Wb. II,
1603; Kluge²¹ 148; Dt. Wb. II, 1568; Grimm, Dt.
Gr.a II, 63. 114. 285. Anders G. Schmidt, Germ. Adv.
345 (mhd. dürkel mit der Fortsetzung von urgerm. *k;
doch dazu s. u.).
Im Ae. entspricht ðȳrel ‚durchbohrt, -löchert‘,
n. ‚Loch, Öffnung‘ (davon abgeleitet ae. ðyrlian
‚durchbohren, aushöhlen‘, ne. dial. thirl). Das
Ae. deutet auf eine Vorform urgerm. *þurχila-
und nicht *þurkila- mit -k- (vgl. got. þaírko
‚Loch‘), wie man wegen der ahd. Schreibungen
mit ch, ihh annehmen könnte (unrichtig Walde-
Pokorny I, 734). Auf der Basis von urgerm.
*þurχ (→ duruh) wurde eine Ableitung auf -ila-
vorgenommen; vgl. die Bildeweise von ahd. ubil
usw. (s. d.), das wohl ebenfalls von einer Präp.,
*up(o) ‚auf‘: *upelo- ‚über (das erlaubte Maß)
hinausgehend‘, abgeleitet ist.
Fick III (Germ.)⁴ 181; Franck, Et. wb. d. ndl. taal²
126; Vries, Ndls. et. wb. 127; Holthausen, Ae. et. Wb.
375; Bosworth-Toller, AS Dict. 1085; OED² XVII,
957; Feist, Vgl. Wb. d. got. Spr. 488 f.; Lehmann, Go-
thic Et. Dict. þ-5; Pokorny 1076.