?fackilenAWB sw. v. I, nur Gl. 3, 220, 29 (3.sg.)
facihlit : inspicat (13. Jh.): ‚Fackeln, Kienspäne
herstellen‘. Als Glossierung zu lat. inspicare
‚einspitzen, einzacken‘ wäre eigentlich spizzôn
‚(zu-)spitzen‘ (s. d.) zu erwarten (vgl. Gl.
2, 767, 42: spizzot : inspicat). Steinmeyer-Sie-
vers, Ahd. Gl. III, 220, 29 nehmen daher an,
daß die Glosse zu [ferroque faces] inspicat [acu-
to] ‚[und mit dem scharfen Eisen] zackt er
[die Fackeln] ein‘ (Verg., Georg. I, 292) stand.
Doch findet sich zu dieser Textstelle in Gl.
2, 628, 65 sprizalot : inspicat, das die Bedeutung
‚spalten, splittern‘, eigtl. (vgl. die Belege im
Thes. ling. lat. VII, 1, 1958) ‚Holzscheite
durch Einkerben oder Spalten brennbarer ma-
chen‘ hat (→ sprizalôn). Daher wird facihlit für
fachilit (bzw. fachilū) verschrieben sein, wobei
fackilen lat. faces inspicare ‚Fackeln, Kienspäne
(durch Einkerben, Spalten) herstellen‘ wieder-
gibt. Sonst ist das Wort im späteren Deutschen
nicht belegt. Das mhd. Verbum vackelen, nhd.
fackeln ‚brennen wie eine Fackel‘ bleibt fern
(→ fackala); hier liegt eine denominale Bildung
zu fackala ‚Fackel‘ vor.
Ahd. Wb. III, 530; Splett, Ahd. Wb. I, 200; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 242; Starck-Wells 137; Schützeichel,
Glossenwortschatz III, 31.
S. auch fackala.