*filla²AWB f. ō-St., nur Gl. 3, 68, 42 uille
(13. Jh., also mhd.): ‚Patenkind, geistliche
Tochter, filiola‘ (mndl. ville f.). — *fillo m. n-
St., nur Gl. 3, 68, 39 uille (13. Jh., also mhd.):
‚Patenkind, geistlicher Sohn, filiolus‘ (mhd.
auch sonst ville sw. m.). Die Wörter sind wohl
nur Varianten von fillol, fillola (s. d.) mit dissi-
milatorischem Schwund des letzten l und neu-
er schwacher Dekl. des Mask. Die ndd. For-
men pilla ‚Stieftochter, filiastra‘ und pillo
‚Stiefsohn, filiaster‘ Gl. 3, 715, 35 f. gehören
nicht hierher (vgl. Ahd. Wb. III, 821), sondern
zu mndl. pille m.f. ‚Stiefsohn, -tochter, Paten-
kind‘, nndl. pille- in den Zss. pillegeld, pillegift
‚Patengeschenk‘, die wohl aus lat. pupillus, -a
entlehnt sind; vgl. Franck, Et. wb. d. ndl. taal²
501 f.; Vries, Ndls. et. wb. 520 f.
Ahd. Wb. III, a. a. O.; Splett, Ahd. Wb. I, 230; Starck-
Wells 151. 808; Schützeichel, Glossenwortschatz III,
152 f.; Lexer III, 350. — Verdam, Mndl. handwb. 714.