filzfullîAWB f. īn-St., nur Gl. 4, 93, 52 ff. (mehre-
re Hss., 12. und 13. Jh.). 158, 50 (13. Jh.): Be-
deutung unklar; das lat. Lemma sagapeta
scheint nur hier belegt zu sein. Splett, Ahd.
Wb. I, 231. 252 und Schützeichel, Glossen-
wortschatz III, 163 geben als Bed. ‚Filzfut-
ter(?)‘, Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 263 ‚Futter,
Futterung‘, Starck-Wells ‚Futterung‘ an. Ahd.
filz ‚grobes (Woll-)Tuch, Filzdecke, Umhang
aus grobem Wollstoff‘ (s. d.) entspricht lat. sa-
gum; das ahd. fullî (s. d.) entsprechende mhd.
Wort vülle bedeutet u. a. ‚Pelzfutter‘ (Lexer
III, 561; vgl. vüllen ‚mit einem Besatz oder
Unterfutter versehen‘ 563). Die Zss. bedeutet
also wohl entweder ‚Futter aus Filz, grobem
Wollstoff‘ oder ‚Futter eines Umwurfs‘.
Lat. -peta in sagapeta scheint wie spätlat. petasma
‚Vorhang usw.‘(?) (vgl. Diefenbach, Gl. lat.-germ. 41;
Du Cange² VI, 295), aus dem Gr. entlehnt zu sein
(vgl. gr. πετάννυμι ‚breite aus‘, πετάσμα ‚Ausbreitung,
Vorhang, Decke usw.‘; Frisk, Gr. et. Wb. II, 520) und
könnte viell. ‚ein breites, dünnes Stück (Futter-?)Stoff‘
bedeuten.
Ahd. Wb. III, 849; Graff III, 484; Diefenbach, a. a. O.
507 (sagapeta).