giswerc n. a-St., nur Gl. 1,213,35 (Ra);
gisworc n. a-St., nur Gl. 1,213,33 (Kb, Ra):
‚Regengewölk; nimbus‘. — Mhd. swerc st. n.,
swarc st. m. (?) ‚dunkles Gewölk, Finsternis‘,
nhd. veraltet (norddt. < ndd.) schwark,
schwerk ‚dss.‘.
Splett, Ahd. Wb. 1, 981; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 454;
Schützeichel⁶ 348; Starck-Wells 224; Schützeichel,
Glossenwortschatz 9, 394. 427; Graff 4, 897; Lexer 2,
1339. 1362; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 380 (nimbus);
Dt. Wb. 15, 2283. 2567.
Das Wort hat nur im Westgerm. Entspre-
chungen: as. giswerk ‚schwarzes Gewölk,
Finsternis‘, swerkan st. v. III ‚traurig, finster
werden‘, giswerkan ‚finster, umwölkt wer-
den, sich verfinstern, traurig werden‘, mndd.
swerk, swark ‚dunkles Gewölk, Finsternis‘,
nndd. schwark, schwerk ‚dss.‘; mndl. swerc,
zwerc ‚dunkles Gewölk, Nebel‘, geswerc
‚dunkles Gewölk, Wolkenhimmel‘, swerken
‚finster werden‘; ae. gesweorc ‚Dunkelheit,
Wolke, Nebel‘, sweorcan ‚finster werden,
traurig, unruhig, zornig werden‘, gesweorcan
‚sich verfinstern‘, forsweorcan ‚dunkel wer-
den‘, tosweorcan ‚verdunkeln; obscurare‘.
Fick 3 (Germ.)⁴ 550; Seebold, Germ. st. Verben
495 f.; Holthausen, As. Wb. 73; Sehrt, Wb. z. Hel.²
192. 518; Berr, Et. Wb. z. Hel. 386; Wadstein, Kl. as.
Spr.denkm. 186; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 4, 492 f.;
Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 2, 1723; 7, 2535 ff.;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 836; Vries, Ndls. et. wb.
878; Holthausen, Ae. et. Wb. 335; Bosworth-Toller,
As Dict. 319. 448. 949. 1008; Suppl. 254. 421. 717.
Urgerm. *swerk- : *swark- : *swurk- hat
keine sichere Vergleichsmöglichkeit. Eine
„Wurzeletymologie“, die vorurgerm. *su̯er-
g- mit *su̯er-d- ‚schwarz, schmutzig‘ (nur in
der o-Stufe *su̯ord- belegt; → swarz) ver-
knüpft, hat man etwas zögernd vorgeschla-
gen (vgl. z. B. Pokorny 1052; Fick 3
[Germ.]⁴ a. a. O.; Seebold, a. a. O.).
Diese Etymologie würde etwas an Wahrscheinlichkeit
gewinnen, wenn die Wurzelerweiterungen zu einer
größeren Sippe gestellt werden könnten. Möglicher-
weise ließen sich die folgenden (bei Pokorny ange-
setzten) Wurzeln alle einer Wz. *su̯er- mit der
Grundbed. ‚schmerzen, peinigen, trüben, verdunkeln‘
zuordnen:
*su̯er- (Pokorny 1050: ‚schneiden, stechen, schwären,
eitern‘) → sweran; *su̯er-gh- (Pokorny 1051: ‚sorgen,
sich kümmern, krank sein‘) → sorga; *su̯er-g- (Po-
korny 1052 s. v. *su̯ordo-s) s. o.; *su̯or-d- (Pokorny
1052) s. o.; *swor-b(h)- (?) (Pokorny 1052 s. v.
*swordo-s); vgl. ir. sorb ‚Makel, Schmutz‘ (Fick 2
[Kelt.]⁴ 306; Dict. of Irish S-346).