kolzAWB m. a-St., in Gl. 2,660,2. 8 (11. Jh.,
bair.): ‚Kreisel, Wirbelwind?; buxum, turbo‘
〈Var.: ch-〉. Unklar bleibt, ob der Gl.eintrag
3,606,13 kloz als Verschreibung hierher oder
zu klôz (s. d.) gehört. — Nhd. dial. rhein. kolz
m. ‚Stumpfende, Haufen zusammengeknüll-
ter Fäden, Nasenpopel, verkohltes Ende des
Dochtes‘.
Ahd. Wb. 5, 305 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1222; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 672; Schützeichel⁷ 180; Starck-Wells
340; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 286; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 634; Graff 4, 395. — Mül-
ler, Rhein. Wb. 4, 1145.
Semantisch unmittelbare Entsprechungen
gibt es in den anderen germ. Sprachen nicht.
Jedoch lassen sich lautlich vergleichen: ae.
colt m., me., ne. colt ‚Füllen‘; nnorw. kult,
nschwed. dial. kult, kull ‚molliger Junge,
Baumstumpf, halb ausgewachsenes Schwein,
Ferkel‘ (vgl. auch ndän. koltring ‚Ferkel‘,
nschwed. kulting ‚kleiner Junge, halb aus-
gewachsener Eber‘): < urgerm. *kulta-.
Gemeinsam ist allen Wörtern die Vorstel-
lung des Rundlichen, so dass sie sich trotz
der Bedeutungsunterschiede zusammenstel-
len lassen.
Fick 3 (Germ.)⁴ 41 f.; Holthausen, Ae. et. Wb. 57; Bos-
worth-Toller, AS Dict. 165; Suppl. 132; ME Dict. s. v.
colt n.; OED² s. v. colt n.¹; Falk-Torp, Norw.-dän. et.
Wb. 1, 593; Ordb. o. d. danske sprog 10, 1065; Torp,
Nynorsk et. ordb. 335; NOB s. v. kult; Hellquist,
Svensk et. ordb.³ 523; Svenska akad. ordb. s. v. kult
subst.¹.
Urgerm. *kulta- < vorurgerm. *gdo- ist eine
Bildung zu der aus uridg. *gel- ‚(sich) bal-
len‘ erweiterten Wz. *geld- (die außerhalb
des Germ. offenbar nicht vorliegt; die bei
Walde-Pokorny 1, 614; Pokorny 358 ange-
führten ai. Wörter sind jedenfalls zu tren-
nen), die auch als Grundlage für die Er-
weiterung *gleu̯- (s. klôz) dient.
Walde-Pokorny 1, 614; Pokorny 358.
S. klôz.