kuzzînAWB adj., nur in Gl. 2,91,66 (9. Jh.):
‚aus grober Wolle; birrus‘ (vgl. nhd. mdartl.
schweiz. chutzig ‚struppig, borstig‘ [Schweiz.
Id. 3, 604], els. kutzig ‚struppig, zerzaust‘,
kutzen m. ‚Mantel aus grobem Wollzeug‘
[Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1, 487 f.],
bad. kutzig ‚rau, grob‘ [Ochs, Bad. Wb.
3, 341], bair. kutzen m. ‚grobes Kleid‘
[Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1317]). In 2,91,66
(birris) den cuzinon enti den grozon (dat.
pl.m.) beschreiben die beiden Adj. charak-
teristische Eigenschaften von lat. birrus m.
‚kurzer Mantel mit Kapuze‘, nämlich ‚aus
grober Wolle‘ und ‚dick‘. Da sich beide Adj.
unmittelbar auf das lat. Lemma beziehen,
fehlt ein entsprechendes ahd. Subst. wie
mantal ‚Mantel‘. Stoffadj. mit dem Fortset-
zer des Suffixes urgerm. *-īna-. S. kozzo,
-în¹. — Ahd. Wb. 5, 562 (adj.?); Splett, Ahd.
Wb. 1, 479 (st.n.); Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
693 (n. a-St.); Schützeichel⁷ 188; Starck-
Wells 356 (st.n.); Schützeichel, Glossen-
wortschatz 5, 409 (st.n.).