îsarnswerzîAWB ? f. īn-St. oder îsarnswarzAWB
adj., nur Griffelgl. im Clm. 6305 (9. Jh.,
bair.) isarn.uazi (nicht sicher lesbar): ‚dun-
kelgraue Finsternis?, eisengrau?; ferrugine-
us‘ (zur Stelle vgl. Glaser 1996: 517 Nr. 43)
(vgl. nhd. Eisenschwärze). S. îsarn n. a-St.,
swarz. — îsarnwurzAWB f. i-St., Gl. 3,537,53 (letz-
tes Viertel des 13. Jh.s) und Gl. in Rom, Lat.
293 (11./12. Jh.; vgl. H. Thoma, PBB 85
[Halle, 1963], 235): ‚Eisenkraut; botanica,
verbena‘ (Verbena officinalis L.) (mhd. îsen-
wurz, nhd. Eisenwurz, auch als FlurN, z.B.
im ält. Steir. [Unger-Khull, Steir. Wortschatz
198]). Determinativkomp. mit subst. VG und
HG. Vgl. auch Marzell [1943—58] 2000: 4,
1046. S. îsarn n. a-St., wurz. Vgl. îsarnwur-
za*. — îsarnwurza*AWB f. ō(n)-St., Gl. 3,587,24
(2. Hälfte des 12. Jh.s, bair.): ‚Eisenkraut;
verbena‘ (Verbena officinalis L.) (nhd. Ei-
senwurz, auch als FlurN, z.B. im ält. Steir.
[Unger-Khull, Steir. Wortschatz 198]). De-
terminativkomp. mit subst. VG und HG. Vgl.
auch Marzell [1943—58] 2000: 4, 1046. S.
îsarn n. a-St., wurza. Vgl. îsarnwurz. — îsaroAWB
m. an-St., in Gl. ab dem 12. Jh. (vorwiegend
im SH): ‚Eisvogel; porphyrio‘ (mhd. îsar).
Determinativkomp. mit subst. VG und HG.
Vgl. auch Suolahti [1909] 2000: 10. S. îs,
aro. Vgl. îsarn m. i-St. — îsbeinAWB n. a-St., Gl.
2,377,57 (wohl 11. Jh.); 3,440,3 (Ende des
12. Jh.s): ‚Hüftbein, Oberschenkel; culicium,
femur‘ (ält. nhd. eisbein ‚Hüftknochen,
Oberschenkelknochen‘, nhd. Eisbein ‚gepö-
keltes und gekochtes Schweinebein‘ ist die
erst seit dem 19. Jh. belegte norddt. Bez. für
md. Schweineknochen, bair. Schweinshach-
sen, pfälz. Eisknochen [vgl. Pfeifer, Et. Wb.²
272 f.], jägerspr. als Bez. des sog. Schlosses,
der Beckenknochen des Hochwildes; as.
īsbēn ‚Hinterbacke; clunis‘ [Gl. 2,725,26 =
WaD 114, 31], mndd. īsbēin ‚Hüftbein‘;
andfrk. īsbēn, mndl. isebeen, yschbeen
‚Hüftbein‘). Wie bereits H. Sperber (WuS 6
[1914], 51 f.) beschreibt, wurden in älterer
Zeit für die Herstellung von Schlittschuhku-
fen Röhrenknochen größerer Tiere verwen-
det, dementsprechend wäre îsbein nach sei-
ner Verwendung als Fortbewegungsmittel
auf dem Eis benannt. Nach einer anderen
Auffassung ist das ahd. Wort aus lat. ischia
n. ‚Hüftgelenke‘ entlehnt, das wiederum aus
gr. ἰσχίον n. ‚Hüftgelenke, Hüfte‘ übernom-
men ist (vgl. Kluge²⁵ s. v. Eisbein; Riecke
2004: 2, 134 f.). S. îs, bein. — îseichAWB f. i-St.,
îseicha*AWB f. ō-St., Gl. 3,40,6 (letztes Drittel
des 12. Jh.s). 352,36 (spätes 12. Jh.): ‚Stech-
eiche; ilex‘ (Quercus ilex L.) oder ‚Trauben-
eiche; ilex‘ (Quercus sessiflora) (mhd. îseich
st.f., nhd. Eiseiche f.). Vgl. Marzell [1943—
58] 2000: 2, 987; 3, 1216. Determinativ-
komp. mit subst. VG und HG. S. îs, eih,
eicha. — îsênAWB sw.v. III, nur NMC: ‚gefrieren,
zu Eis werden; aquam in glaciem exaspe-
rari‘ (mhd. îsen, nhd. eisen ‚einfrieren, mit
Eis versetzen‘, meist im Part.Prät. geeist;
mndd. īsen ‚das Eis aufhacken, aufeisen‘). S.
îs. — îsfogalAWB m. a-St., in zahlreichen Gl. ab
dem 11./12. Jh.: ‚Eisvogel; aurificeps, mer-
gus, porphyrio, asgriz [lingua ignota, Hil-
deg.]‘ (mhd. îsvogel, nhd. Eisvogel; mndd.
īsvōgel, īsvāgel; frühmndl. ijsvoghel, mndl.
ijsvogel). Determinativkomp. mit subst. VG
und HG (vgl. Suolahti [1909] 2000: 8. 10).
S. îs, fogal. — Ahd. Wb. 4, 1740 ff.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 31. 46. 170. 250. 427. 429.
1163. 1164; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 636;
Schützeichel⁷ 167; Starck-Wells 313. XLIII.
823; Schützeichel, Glossenwortschatz 5,
90 ff.