buttastarAWB n. a-St., nur in Gl.: ‚(Wein-)
Schlauch, ascopa, uter‘ 〈Var.: p-; -tto-, -ttu-;
-ster, -stir〉; weder mhd. noch nhd. belegt und
ohne Entsprechung in den anderen germ. Spra-
chen.
Ahd. Wb. I, 1572; Splett, Ahd. Wb. I, 119; Starck-
Wells 88; Graff III, 90.
Nach J. Hubschmid, Schläuche und Fässer (Ro-
manica Helvetica 54, 1955), 56 f. ist das Wort
aus roman. *buttaster entlehnt, d. h. mlat. but-
(t)is, but(t)a ‚Faß‘ + Suffix -aster wie in lat.
oleaster ‚wilde Olive‘ (zu olea). Obgleich dieses
Suffix meistens pejorative Bed. hat, ist diese
nach F. Thomas, Rev. des ét. anc. 42 (1940),
520 ff. nicht seine Hauptbed. In erster Linie be-
zeichnet das Suffix -aster vielmehr ‚eine Annä-
herung an etwas‘ („approximatif“): spätlat. fal-
castrum bedeutet nicht ‚schlechte Sense‘, son-
dern ‚eine Art Sense‘.
Da aber ein roman. Wort *buttaster nicht be-
zeugt ist, könnte man ahd. buttastar auch anders
erklären, und zwar als eine Ableitung von mlat.
but(t)a mittels des germ. Suffixes *-stra-, ahd.
-star (s. d. und → bolstar); vgl. Wilmanns, Dt.
Gr. II § 219, 3; Krahe-Meid, Germ. Sprachwiss.
II § 139.
Jedenfalls nicht zu mhd. ster ‚ein Maß‘, eine Deutung,
die zuerst von J. Rohr, Gefäße in den ahd. Gl. (Diss.,
Greifswald, 1909), 94 vorgeschlagen wurde und im-
mer noch im Ahd. Wb. I, 1572 zu finden ist.