einkundilîhAWB adj., nur Abrogans (Gl. 1, 216,
25 Ra einchundalih): ‚bekannt, cognitus‘. We-
gen des Bindevokals -a- (sekundär für -i-?) ist
die lîh-Ableitung möglicherweise von dem sw.
Verb kunden ‚verkündigen, bekanntmachen,
bezeugen‘ (s. d.) vorgenommen worden; vgl. im
Ahd. belegte deverbale Bildungen wie Gl.
1, 670, 32 pitelicher (von bitten; s. d.), Notker
prútelîh ‚schrecklich‘ (s. d.) mit Bindevokal
nach langer Silbe. Denkbar wäre aber auch die
Annahme eines Kompositionsfugenvokals. Ein
Adj. *kundi, das als Basis für einkundalîh ge-
dient haben könnte, existiert jedenfalls nicht
neben kund (s. d.). Da in K einknosli steht (→
einknuosli), ist ein- von einkundalîh wahr-
scheinlich auf dessen Vorbild zurückzuführen.
— Ahd. Wb. III, 197 („der besondere Sinn von
ein- bleibt unklar“); Splett, Ahd. Wb. I, 173.
496; Starck-Wells 121.