gurlatAWB ? nur Gl. 3,275,25 (Admont,
StiftsB 269, Mitte des 12. Jh.s): ‚fussar‘ (Hs.
frussar) (?). Sowohl das lat. Lemma als auch
die ahd. Gl. sind unverständlich. Zwei ande-
re Hss. (11. und 13./14. Jh.) haben fussar:
grutze, gruzi ‚geschrotetes Korn, Grützmehl‘
(→ gruzzi). Lat. fussar ist vielleicht für fur-
fur ‚geschrotetes Korn, Kleie, Grütze‘ ver-
schrieben (vgl. fursarius für furfarius
‚Würger‘ in Gl. 3,29,5; → gell), aber das
ahd. Wort ist wohl ganz verderbt. Diese Hs.
ist nicht sehr sorgfältig geschrieben und hat
mehrere andere entstellte Formen (z. B.
ǒchsay [?] für uochesa 3,265,11, melgil für
mergil 265,51, andant für an[a]daht 272,36
usw.). Steinmeyer (Anm. z. Stelle) stellt die
Frage „hängt das Wort zusammen mit mlt.
gruellum, frz. gruau?“. Das Wort könnte
zwar für *grullat verschrieben sein (vgl.
gurze für gruzzi in Gl. 3,217,47), aber diese
Form (Lehnwort mit unerklärter Endung?)
wäre auch ganz problematisch. — Ahd. Wb. 4,
518; Schützeichel⁶ 143; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 4, 90.