helwehûtAWB mhd. st. f., nur Gl. 4,414,18
(Anfang des 13. Jh.s, frk. oder rheinfrk.). Die
Stelle bei Hildeg. lautet: Isti helwehuth acci-
piant eamque arvina dasses interius inun-
guant et gelankin sepe circumcingant ‚Dort
legt man die helwehuth auf, die innen mit
Dachsfett eingerieben ist und umwickelt die
Gelenke öfters‘. H. Schipperges, SudhoffsA
40 (1956), 50 gibt als Bedeutung ‚Hirsch-
haut‘ an (ebenso Ahd. Wb. 4, 942; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 4, 271), doch ist hel-
we- nicht mit ‚Hirsch‘ in Verbindung zu brin-
gen. Das VG des Komp. ist eher an ahd.
hel(a)wa (s. d.), mhd. helwe ‚Abfall, Spreu‘
anzuschließen. Denn für medizinische Wik-
kel dürften kaum kostbare Hirschhäute ver-
wendet worden sein, sondern Fellfetzen, die,
mit entsprechenden Salben eingeschmiert,
um das schmerzende Körperteil gebunden
wurden. Als Bedeutung des Komp. ergäbe
sich dann ‚Abfallfell, minderwertiges Fell,
minderwertige Tierhaut‘. S. hel(a)wa, hût. —
Ahd. Wb. 4, 942; Schützeichel⁶ 157; ders.,
Glossenwortschatz 4, 271.