dwer
Volume II, Column 912
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dwer adj. a-St., nur bei Notker in der Form
twer: schräg. Mhd. twer quer, schräg, da-
zwischenliegend
, md., elsäss. 14. Jh. quer,
frühnhd. 1580 zwer, nhd. quer. Das Wort ist
eine Nebenform von dwerah (s. d.). Im Hd.
und ferner im Mndd., Mndl. und Nostfries.
(s. u.) ist der h-Schwund auf die Stellung von h
im Silbenanlaut in den Casus obliqui zurück-
zuführen (vgl. auch ahd. Notker tweres;
dwerhes; ferner bifilu neben bifilhu). Es liegt
also keine Rückbildung aus mhd. twern dre-
hen, umdrehen, rühren, mischen
( dweran)
vor.

Splett, Ahd. Wb. I, 160; Schützeichel⁴ 96; Graff V,
279; Schade 120; Lexer II, 1598; Benecke III, 166; Dt.
Wb. VII, 2355 f.; Kluge²¹ 574; Pfeifer, Et. Wb.
1353 f.

Ahd. dwer entsprechen: mndd. dwēr, twer adj.
(auch adv.) quer zu etwas liegend, überzwerch,
quer
; mndl. selten dwer, dwar dss.; nostfries.
dwär, dwer, dwēr quer, verdreht, schräg, ver-
kehrt
(zur Verallgemeinerung des Schwunds
von h im Silbenanlaut in den Casus obliqui im
Mndd. vgl. Lasch, Mndd. Gr. § 351).

Fick III (Germ.)⁴ 197; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 505; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. I,
613 f.; Verdam, Mndl. handwb. 157; Verwijs-Verdam,
Mndl. wb. II, 497 ff.; Doornkaat Koolman, Wb. d.
ostfries. Spr. I, 371.

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