dweresAWB adv., nur bei Notker in der Form
tweres: ‚quer, nach, von seitwärts‘. tweres ist
mit h-Schwund im Silbenanlaut aus *dwerhes
hervorgegangen. — Mhd. tweres, twers, zweres
adv. ‚verkehrt, seitwärts, in die Quere, über-
zwerch‘.
Splett, Ahd. Wb. I, 160; Schützeichel⁴ 96; Graff V,
279; Schade 121; Lexer II, 1600; Kluge²¹ 574; Schatz,
Ahd. Gr. § 242.
Ahd. dweres entsprechen: mndd. dwers, dwars,
dwērs adv. ‚quer, die Längsrichtung kreuzend‘;
mndl. dwers, dwersch, dweers, dwaers ‚dss.‘
(auch adj.); afries. thweres, dwers adv. ‚quer‘,
nostfries. dwars, dwas ‚dss.‘ (auch adj.), nwest-
fries. dwērs (auch adj.); ae. ðweores ‚dss.‘; aisl.
þvers ‚querüber‘, ndän. tværs, nnorw. tvers,
nschwed. tvärs. Dem Adv. liegt der Gen. von ur-
germ. *þwerχa- zugrunde (→ dwerah). Als prä-
dikatives Adv. gelangten Adverbien in die Posi-
tion von Adjektiven, so daß Adverbien auch zu
Adjektiven werden konnten. In der Funktion ei-
nes Adv. wird auch frühme. (ca. 1200) þwert
‚quer‘ (ne. archaisch thwart auch Präp., Adj.
und Verb ‚quer gehen, entgegen sein, hindern‘),
das aus anord. þvert (ndän., nschwed. tvært,
nnorw. tvert), dem Akk. Sg.n. von þverr, ent-
lehnt ist (→ dwerah), verwendet.
Fick III (Germ.)⁴ 197; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 506; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. I,
613 f.; Verdam, Mndl. handwb. 156; Verwijs-Verdam,
Mndl. wb. II, 498 f.; Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 145;
Suppl. 42; Vries, Ndls. et. wb. 147; Holthausen, Afries.
Wb.² 113; Richthofen, Afries. Wb. 1081; Doornkaat
Koolman, Wb. d. ostfries. Spr. I, 372 f.; Dijkstra,
Friesch Wb. I, 305 f.; Bosworth-Toller, AS Dict. 1083;
Suppl. 731; Stratmann-Bradley, ME Dict.³ 641; Oxf.
Dict. of Engl. Et. 921; OED² XVIII, 44; Jóhannesson,
Isl. et. Wb. 433; Heggstad, Gamalnorsk ordb. 736;
Ordb. o. d. danske sprog XXIV, 1212 ff. 1219 ff.