furzAWB m. i-St., nur in Gl. vom 11. Jh. an: ‚ent-
weichende Blähung, Furz, pedo, pedum‘ 〈Var.:
-cz〉. — Mhd. vurz, auch firz in einer Hs. des
13. Jh.s, nhd. Furz.
Ahd. Wb. III, 1407; Splett, Ahd. Wb. I, 225; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 348; Starck-Wells 187; Schützeichel,
Glossenwortschatz III, 361; Graff III, 705; Schade
236. 200; Lexer III, 618 f.; Benecke III, 328; Diefen-
bach, Gl. lat.-germ. 420 (pediculus). 421 (pedum). 78
(bombus); Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 473 (pedo, pe-
dum); Dt. Wb. IV, 1, 1, 950 ff. 41; III, 1334; Kluge²¹
185 (farzan); Kluge²⁴ 323; Pfeifer, Et. Wb.² 387.
Das mndd. vort, nndd. furt, mndl. vort und aisl.
furtr (mit r-Metathese aisl. fretr) entsprechende
Abstraktum urgerm. *furti- ist von der ahd. fer-
zan ‚einen Wind abgehen lassen, furzen‘ zu-
grundeliegenden Wz. *fert- < vorurgerm.
*perd- abgeleitet; → ferzan. Vergleichbare tief-
stufige i-Stämme zu starken Verben der 3. Kl.
sind z. B. ahd. slunt ‚Gaumen, Kehle‘ (mit Über-
tritt in die a-Stämme) zu slintan ‚verschlingen,
verzehren‘, ahd. wurt ‚Geschick‘ (as. wurd
‚dss.‘, ae. wyrd ‚dss.‘, aisl. urðr, yrðr m. ‚Un-
glück, Ereignis‘, f. ‚Schicksal, Schicksalsgöttin‘)
zu ahd. werdan ‚werden, eintreten, geschehen‘
(Weiteres s. Bahder, Verbalabstrakta 16. 25 ff.
und Hinderling, Starke Verbalabstrakta 139 ff.).
Fick III (Germ.)⁴ 234; Seebold, Germ. st. Verben 195;
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 950 (vort³);
Schiller-Lübben, Mndd. Wb. V, 470; Verdam, Mndl.
handwb. 666; Vries, Anord. et. Wb.² 142. 147; Jóhan-
nesson, Isl. et. Wb. 554; Holthausen, Vgl. Wb. d.
Awestnord. 75. 72.