Hinweise für den Benutzer


1. Alphabetische Anordnung

Sämtliche Stichwörter sind in streng alphabetischer Reihenfolge verzeichnet – mit folgender Ausnahme:
Verben mit Präfixen werden anschließend an das einfache Verb verzeichnet, oder, wenn dies nicht belegt ist, an der alphabetischen Stelle, an der das einfache Verb stehen würde; doch finden sich jeweils Verweise an der für das Präfixverb zu erwartenden Stelle.

2. Orthographie

Da die althochdeutsche Sprache keine einheitliche Sprache, sondern eine Gruppe von Dialekten war, wird fast jedes Wort in mehreren Schreibvarianten bezeugt. Bei einem etymologischen Wörterbuch, das auch von Nicht-Spezialisten benutzt werden soll, ist ein gewisses Normalisieren der Stichwörter unentbehrlich. Das erfolgt hier, wie üblich, nach dem Muster des Ostfränkischen des 9. Jahrhunderts (vgl. Wilhelm Braunes Ahd. Grammatik und Ahd. Lesebuch), aber wichtige Schreibvarianten werden im Anschluß an das Stichwort und seine Bedeutung (zwischen 〈〉) angegeben.

Bei den Stichwörtern wird das Sternchen, das ja in erster Linie für rekonstruierte Urformen bestimmt ist, sehr sparsam benutzt, und zwar nur dann, wenn die Existenz einer solchen Form nicht gesichert ist. Einfache Schreibvarianten, unvollständige Paradigmen u. dgl. werden notiert aber nicht durch ein Sternchen vor dem Stichwort gekennzeichnet.

Wörter, die unverständlich sind oder sich nach Form oder Bedeutung nicht eindeutig identifizieren lassen, werden ohne Normalisierung genau nach der Schreibung der Quelle aufgeführt. Ebenso werden Wörter, die erst in sehr späten (mhd.) Handschriften vorkommen, nicht nach ahd. Vorbild normalisiert.

Die folgende Tabelle gibt eine kurze Übersicht über die in diesem Werk zugrundegelegten Schreibgewohnheiten:

Urgerm. Althochdeutsch
Anlautend Inlaut./Auslaut. nach Kons. Gemination Inlaut. zw. Vok. Auslaut. nach Vok.
p pf pf pf ff, f1 f
b,  b b bb b b
t z z zz2 zz, z1 z
d, đ t t tt t t
k k k, c3 ck ch h
g,  g g gg g g
f f f ff4 v f
þ d d dd d d
h h h hh4 h h
w w
j j
kw qu (alphab. unter q)
hl, hn, l-, hl- usw. (nur anlautend);
hr, hw, alphab. unter l, n, r, w
1 Nach langem Vokal. 2 z in schwach betonten Silben. 3 im Auslaut. 4 selten.

3. Anlage der Wortartikel

Das Wörterbuch enthält drei Arten von Wortartikeln:
  1. Ausführliche etymologische Bearbeitungen (alle einfachen Wörter sowie besonders wichtige Zusammensetzungen);
  2. Kurze Einträge (meist Zusammensetzungen), mit Hinweisen auf die einschlägigen ausführlichen etymologischen Bearbeitungen;
  3. Querverweise: diese geben nichts als Hinweise auf die Stelle (oder Stellen), wo das Wort im einzelnen erörtert wird.
Wortartikel der erstgenannten Art, ausführliche etymologische Bearbeitungen, sind im allgemeinen folgendermaßen aufgebaut:
  1. Stichwort und grammatische Klassifizierung
  2. Bedeutung(en) und lateinische Entsprechungen, soweit sie in den Quellen belegt sind
  3. Orthographische Varianten (besonders wenn für die sprachliche Analyse wichtig)
  4. Mittelhochdeutsche (frühneuhochdeutsche) und neuhochdeutsche Formen, soweit hochsprachlich zu belegen; andernfalls mundartliche Entsprechungen (die, wenn sprachlich besonders aufschlußreich, am Ende des Artikels noch ausführlicher zu Worte kommen)
  5. Bibliographische Hinweise auf die Behandlung des Stichworts in den Standardwerken des Alt-, Mittel- und Neuhochdeutschen
  6. Möglichst vollständige Übersicht über sprachliche Verwandte in den übrigen germ. Dialekten
  7. Bibliographische Hinweise auf die Behandlung dieser sprachlichen Verwandten in den übrigen germ. Dialekten
  8. Verzeichnen von sprachlichen Verwandten im Kreise der übrigen indogermanischen Sprachen. Erörterung der sprachgeschichtlichen Probleme, einschließlich von zweifelhaften sowohl wie abgelehnten Etymologien. Soweit möglich werden uridg. Wurzeln und Basen wie auch urgerm. Interpolationen rekonstruiert (wenn sinnvoll, gefolgt von laryngaltheoretischen Ansätzen, die durch doppeltes Sternchen gekennzeichnet sind)
  9. Idg. und allgemeine Hinweise bibliographischer Art
  10. Aufzählung und Erörterung von irgendwie belangvollen Formen in den deutschen Mundarten von heute unter Berücksichtigung der dialektologischen Literatur
  11. Querverweise auf verwandte Wortartikel innerhalb des Wörterbuchs.

Um rasches Nachschlagen zu erleichtern, wird die grundlegende etymologische Auskunft in Normaldruck gegeben, während alle zusätzlichen Einzelheiten wie bibliographische Nachweise, abgelehnte Etymologien, Vermutungen über ungelöste Probleme usw. im Kleindruck erscheinen.

4. Zeichenerklärungen und Abkürzungen

a) Zeichen

  • →    s. das darauffolgende Stichwort im Wörterbuch
  • 〈〉    orthographische Varianten

b) Abkürzungen

Siehe im Abkürzungsverzeichnis