bic
Band II, Spalte 18
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bic m. a-St., nur Gl. 2, 234, 56 (Rc, Anfang
9. Jh., alem. mit rhfrk. Spuren): Hieb, Schlag,
ictus (securis
Beilhieb). Auch mhd., aber rela-
tiv selten belegt, einmal in Wolframs Parzival
180, 4: der wagenleisen bic (Hss. pich, blich
[sic!]) Einschnitt der Wagengeleise; sonst
meist Stich, Stoß. Nhd. entspricht Bick, Pick
mdartl. im Sinne von (Ein)Schnitt, Stich,
auch (kleine Stich)Wunde.

Ahd. Wb. I, 1025; Splett, Ahd. Wb. I, 60; Starck-
Wells 54; Schade 63; Lexer I, 264; II, 269; Nachtr.
83; Benecke I, 115; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 111
(celtes: bick[e]); Dt. Wb. I, 1808 (Bick); VII, 1837 f.
(Pick); Weigand, Dt. Wb.⁵ I, 233. 425; Kluge²¹ 74
(Bicke); Kluge²² 545 (Pickel, picken); Pfeifer, Et. Wb.
1274 f.

Das ahd. Wort, dem nur mndd. bik Einstich,
Öffnung
(selten) zur Seite steht, wird meist mit
ae. becca m. n-St. Spitzhacke, ligo, ne. mdartl.
beck (OED² II, 42) zusammengestellt und als
Lehnwort aus gall.-lat. beccus (*beccos) Schna-
bel
erklärt. Bei direkter Wortentlehnung wäre
aber sowohl das -i- in ahd. bic wie auch die
Bed.entwicklung schwer zu erklären. Viell. ist
das Wort, wie auch mhd. bicke, bickel, bicker,
nhd. Bicker, Bickel, mndd. bicke Spitzhacke,
eher als eine sekundäre Ableitung vom Verb
-bicken zu verstehen (s. d., wo auch Lit.).

Die mask. Wortform Bick (Pick), neben dem viel häu-
figeren, meist halbmdartl. Picke f., scheint mdartl.
noch leidlich im Gebrauch, so etwa nach Fischer,
Schwäb. Wb. I, 1094 (Verwundung durch Schnabel-
hieb eines Huhns; Hieb des Aderlaßmessers
);
Schweiz. Id. IV, 115 f.; Martin-Lienhart, Wb. d. els.
Mdaa. II, 26 (Bick II Schnabel eines Vogels); Kranz-
mayer, Wb. d. bair. Mdaa. in Österr. III, 135; Christ-
mann, Pfälz. Wb. I, 885; Kehrein, Volksspr. u. Wb.
von Nassau I, 306; Frischbier, Preuß. Wb. I, 81
(Bicke f.).

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