dûsAWB n. a-St.?, nur Gl. 3, 162, 29. 216, 55;
Hildebrandt, Summarium Heinrici 1, 356, 4:
‚Zwei auf dem Würfel und im Kartenspiel, bi-
nio‘ (mhd. tûs, dûs, nhd. Daus; mndd. dūs; ne.
deuce; ndän. nschwed. dus entlehnt aus dem
Mndd.). Das Wort ist von afrz. dou(e)s aus
Nordfrankreich entlehnt, das wiederum den
Akk.Pl.m. duōs von lat. duo ‚zwei‘ fortsetzt.
Als ursprl. Bezeichnung eines niedrigen Wurfes
bezeichnet Daus seit der 1. Hälfte des 16. Jh.s
die höchste Spielkarte des dt. Farbsystems (vgl.
auch nndd. dūs für den höchsten Wurf beim
Würfelspiel). Die Gründe für die Entwicklung
des Wertes vom zweitniedrigsten Wurf im
Würfelspiel zum höchsten im Kartenspiel, sel-
ten im Würfelspiel, bleiben wegen fehlender
Textzeugen (Spielregeln) im Dunkeln. — Splett,
Ahd. Wb. I, 1214; Starck-Wells 113. 801; Klu-
ge²¹ 123; Kluge²² 129; Hiersche, Dt. etym.
Wb. D-46f.; Dt. Wb.² VI, 416; OED² IV,
558; Wartburg, Frz. et. Wb. III, 181 f.