*erdebahAWB n.(?) a-St., nur Gl. 3, 602, 18
(Würzburg M. p. th. f. 146, 10. Jh. ofrk., wohl
obd. Vorlage): -ebuh in einem von drei lat. Re-
zepten mit ahd. Pflanzennamen: ‚Gunder-
mann‘ (Glechoma hederacea L.). Das aus dem
Vorderglied erda (s. d.) und dem Hinterglied
ebah ‚Efeu‘ (s. d.) bestehende Wort bezeichnet
den Erdefeu; vgl. frühnhd. Erdephew (1532);
ferner die Pflanzenbezeichnungen χαμαίκισσος
(χαμαί ‚auf der Erde‘; κισσός ‚Efeu‘) bei Dio-
skurides, hedera terrestris bei Plinius. Unter der
Bezeichnung hedera terrestris erscheint der
Gundermann auch in älteren Pflanzen- und
Drogenlisten. Gundermann und Erdefeu besit-
zen ähnliche Blätter und ihre Stengel kriechen
teilweise am Boden; vgl. auch Bezeichnungen
wie nndl. (schon 1543) eerdveil, fläm. aardveil
(mit -veil ‚Efeu‘), ne. ground ivy, ndän. jord-
vedbend, nschwed. jordref, frz. lierre terrestre,
nir. eidhneán talmhan [‚Erdefeu‘].
Ahd. Wb. III, 376; Splett, Ahd. Wb. I, 163. 188; Graff
I, 91; Marzell, Wb. d. dt. Pflanzennamen II, 710;
J. Hofmann, PBB 85 (Halle, 1963), 83 f.