euidoAWB, nur in der aus dem 8./9. Jh. stam-
menden Hs. Clm 4549, die einige ahd. Griffel-
glossen enthält. Die bislang nicht gedeutete Gl.
kann nach Ahd. Wb. III, 444 zu [digito quo-
dammodo semet ipsum tantum designans] conti-
nuo [infert, Cass., Coll. XXII, 16, p. 664, 11]
(Cassianus Joannes Opera. Hrsg. v. M. Petsche-
nig, Corpus scriptorum ecclesiasticorum Lati-
norum V. 13 [Wien, 1886—88]) gehören, aber
der Bezug der Gl. sei unsicher: Sie steht am
Ende der ersten Spalte, die mit tantum desi-
gnans schließt; continuo ist das erste Wort der
zweiten Spalte (H. Thoma, PBB 85 [Halle,
1963], 222).
euido ist jedoch als Form des Wortes êwida
‚Ewigkeit, aeternum‘ (s. d.) zu bestimmen. Da
aeternum neben ‚ewig dauernd, unsterblich, un-
vergänglich‘ auch ‚beständig, fortwährend‘ be-
deutet (Georges, Ausführl. lat.-dt. Handwb. I,
214 f.), ist die Bedeutung ‚continuo‘ [‚ununter-
brochen, in einem fort, nacheinander, fortwäh-
rend, unmittelbar darauf‘; Georges, a. a. O. I,
1620) von euido eine Lehnbedeutung. Der Aus-
gang -o ist entweder die Endung der ahd. Ad-
jektivadverbien, die hier an einen substantivi-
schen Stamm angetreten ist (vgl. ahd. adv. nôto
‚notwendigerweise, streng, ganz‘; s. d.) oder die
Endung des Dat. Sg. (vgl. dat. pl. ewôn ‚in Ewig-
keit‘).