geili¹ n. ja-St., nur Gl. 3,479,14
(12. Jh.): ‚Hoden‘, nur in der Wendung bibe-
res geile ‚Bibergeil; castoreum‘ (→ bibar-
geili) (mhd. geil n., geil[e] f., frühnhd. geil
m., geile f.; mndd. gēilo f.). Da diese Glosse
mitten in einer Liste von Pflanzenbezeich-
nungen steht, ist das lat. Lemma castoreum
im übertragenen Sinn als Bezeichnung für
‚die Biberwurz‘ (Aristolochia Clematitia L.)
zu verstehen (vgl. Marzell [1943—58] 2000:
1, 393 und → bibarwurz), aber der Schreiber
hat es wörtlich als ‚Bibergeil‘ glossiert. —
Ahd. Wb. 4, 179; Splett, Ahd. Wb. 1, 294;
Starck-Wells 814; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 3, 421.