gikist
Band IV, Spalte 288
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gikistAWB adj., nur bei N: wohlhabend;
opulentus
. Das Wort kommt weder mhd.
noch nhd. vor, hat keine germ. Entsprechun-
gen und keine Etymologie. Der Vergleich
mit ae. ciest f. Schar (zuerst Graff 4, 531)
ist möglich, wenn ciest einen germ. Wurzel-
vokal *e hat, aber dieses Wort hat auch keine
sichere Etymologie. Wenn es mit aisl. kstr,
ks Haufen verwandt ist (nach Holthausen,
Ae. et. Wb. 48), muß der Vokal auf umgelau-
tetes *a zurückgehen; auch das verwandte
ae. Wort ceastel Steinhaufen deutet auf
urspr. *a was eine Verknüpfung mit ahd.
gikist ausschließen würde.

Vielleicht ist gikist als aufblühend, aufge-
blüht
zu deuten und zu einem Verb *kisten
keimen, aufblühen zu stellen, zu einem
Verbalabstraktum *kisti Keimung, Knos-
pung
, aus der idg. Wz. *eH- : *iH-
keimen, aufblühen + *st-Suffix und
Schwundstufe des Wurzelvokals (vgl. Wil-
manns [190630] 1967: 1, § 37; 2, § 254).
Vgl. got. uskijans aufgekeimt, ahd. kîd
(s. d.), as. kīđ, ae. cīđ Sproß, Keim, nhd.
mdartl. (schweiz.) cheist, chīst Keim, Knos-
pe
, cheisten keimen (Schweiz. Id. 3, 543);
lit. ydti blühen, prasti aufblühen,
íedas Blüte, Ring. Ahd. Wb. 5, 204;
Splett, Ahd. Wb. 1, 460; Köbler, Wb. d. ahd.
Spr. 404; Schützeichel⁶ 187; Seebold, Germ.
st. Verben 290 f.; Bosworth-Toller, AS Dict.
156; Walde-Pokorny 1, 544; Pokorny 355 f.;
LIV² 161 f.; Fraenkel, Lit. et. Wb. 1305.

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