ginuogen sw.v. I, seit Anfang des 10. Jh.s
in Gl., in B, GB, bei O, in NBo, NCat, NMC,
Nps und Npw: ‚ausreichen, genügen, vermö-
gen, verfügbar sein, befriedigen; satis esse, suf-
ficere, suppetere‘ (mhd. genüegen, genuogen
sw.v. tr. ‚befriedigen, zufriedenstellen‘, intr.
‚ausreichen, genug sein‘, nhd. genügen sw.v.
‚genug sein, ausreichen, einer Forderung ent-
sprechen, etw. in befriedigender Weise erfül-
len‘, genügend adj. [part.präs.] ‚ausreichend,
zufriedenstellend‘ ersetzt genug [s. ginuog] in
adj., oft auch in adv. Gebrauch; mndd. genȫgen
sw.v. ‚dss.‘; frühmndl. ghenoeghen sw.v. ‚dss.‘
[a. 1237], mndl. genoegen sw.v. ‚dss.‘; aisl.
gnœggja, nœggja sw.v. ‚genug, reichlich ge-
ben‘; got. ganohjan* sw.v. I ‚Genüge leisten‘;
vgl. afries. nōgia, nōia sw.v. ‚genügen, zufrie-
den sein mit, anerkennen, belieben‘; ae. genō-
gian sw.v. II ‚reichlich vorhanden sein‘; got.
ganohnan* sw.v. IV ‚genug sein‘: < urgerm.
*ǥa-nōǥ/χ-ii̯e/a-). Der ō-Vokalismus ist nach
Matzel 1992: 118 (im Anschluss an Darms 1978:
267) vom Prät.-Präs. urgerm. *ǥa-naχ (4. Kl.)
aus in Analogie zu Verben oder Verbableitun-
gen der 6. Kl. eingeführt (vgl. urgerm. *fare/a-
‚fahren‘ : kaus. *fōrei̯e/a-). S. ginuog, ginah. –
Ahd. Wb. 6, 1426 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1, 653;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 428; Schützeichel⁷ 242;
Starck-Wells 216. 817; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 7, 146. – Riecke 1996: 654 f.
MK