gllônAWB sw. v. II, nur in Gl. 1,376,12
(inf.) glilon . mutire (10. Jh., alem., ostfrk.):
‚mucken, munkeln, leise reden; mut(t)ire‘.
Ahd. Wb. 4, 305; Splett, Ahd. Wb. 1, 309; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 479; Schützeichel⁶ 135; Starck-Wells
231; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 474; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 779; Graff 4, 293; Götz,
Lat.-ahd.-nhd. Wb. 421 (mut[t]ire). — Raven 1963—67:
2, 55.
Anschlußmöglichkeiten in den anderen
germ. und auch in idg. Sprachen fehlen. Geht
man aber von einem glîlôn mit langem -î-
aus, kann glîlôn eine Ableitung mit dem ite-
rativ-diminutiven l-Suffix (vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 195) von glîan ‚piepen‘ (s. d.) sein.
Die Verbindung mit gilôn ‚gellen, heulen‘
(s. d.), die vom Ahd. Wb. 4, 305 vorgeschla-
gen wird, ist weniger wahrscheinlich, da Pa-
rallelen für einen solchen l-Einschub fehlen.