hamo²
Band IV, Spalte 803
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hamo²AWB m. n-St., seit dem 10. Jh. in Gl.:
gebogene Angelrute; calamus. Mhd.
ham(e) sw. m. Angelrute, Angelhaken
(zum Ausfall von e nach m vgl. Paul 2007: §
M10 Anm. 6), nhd. (mit dem Eindringen von
n aus den obliquen Kasus) Hamen m. An-
gelrute
.

Ahd. Wb. 4, 668; Splett, Ahd. Wb. 1, 1219; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 513; Schützeichel⁶ 148; Starck-Wells 252.
821; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 145 (dort sind
hamo¹ und hamo² unter einem Lemma zusammenge-
stellt); Graff 4, 946; Lexer 1, 1162; Götz, Lat.-ahd.-nhd.
Wb. 82 (calamus); Dt. Wb. 10, 307 f.; Kluge²¹ 286; Klu-
ge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 502.

Ahd. hamo² ist entweder ein Lehnwort aus
lat. hāmus (Angel-)Haken mit Kürzung des
Vokals durch Einfluß von ahd. hamo¹ sack-
förmiges Fangnetz für den Fischfang
(s. d.)
oder eine sekundäre Bedeutungserweiterung
von ahd. hamo¹ unter Einfluß von lat. hāmus.
Dieselbe Bedeutung zeigen auch mndd.
hāme Angel und mndl. hame Angel, Ecke
(vgl. auch mndl. geaemt mit einem Haken
versehen
). Viel später ist dagegen ne.
fachspr. hamulus Häkchen aus lat. hāmulus
kleiner Haken, Häkchen übernommen.

Wenig wahrscheinlich ist die Verbindung (über eine
Bedeutung Gekrümmtes) mit ahd. ham lahm
(s. d.), da dies auf eine Wurzel uridg. *(s)emH- ver-
stümmelt sein
und nicht krumm sein zurückzufüh-
ren ist.

Fick 3 (Germ.)⁴ 74; Lasch-Borchling, Mndd. Handwb.
2, 1, 209; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2, 182 f. (viel-
leicht unter hame Netz [ hamo¹] mitbehandelt);
Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 2, 944; 3, 65; OED² s. v.
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 1, 633; Ernout-Meillet,
Dict. ét. lat.⁴ 289. Heyne 18991908: 4, 254 Anm.
133.

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