heschenAWB mhd. sw. v., nur in Gl. des
13. Jh.s: ‚schluchzen; singultare‘, daneben
auch hischen ‚schluchzen‘ (vgl. erhischen
‚aufschluchzen‘), heschezen, frühnhd. he-
schen, heschzen, nhd. mdartl. schweiz. he-
schen ‚glucksen‘, schwäb. heschen ‚auf-
stoßen, rülpsen‘, bair. heschen, hischen, he-
schezen ‚schluchzen‘.
Ahd. Wb. 4, 1040 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 386; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 542; Starck-Wells 273; Schützeichel,
Glossenwortschatz 4, 311; Graff 4, 1061 f.; Raven
1963—67: 1, 70; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 614 (singul-
tare); Lexer 1, 1278 (636 erhischen); Dt. Wb. 10,
1266 f. — Schweiz. Id. 2, 1754; Fischer, Schwäb. Wb.
3, 1537; Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1184.
Mhd. heschen setzt ahd. *heskôn voraus, ein
Schallwort, das wohl eine Variante von ahd.
geskôn (s. d.) ist, vielleicht von lat. hīsco
‚klaffe, tue den Mund auf‘ beeinflußt (vgl.
Gl. 3,241,62 [13. Jh.] hio ... id est ih ginen
vel hesco vel patesco, wo hesco wohl eine
Germanisierung von lat. hisco der anderen
Hss. ist. Es kann nicht zu ahd. *heskôn gehö-
ren, da im 13. Jh. *hesche zu erwarten wäre).
Ahd. *heskôn, heskazzen (s. d.) gehören zu
einer Gruppe von gleichbedeutenden schall-
nachahmenden Wörtern mit verschiedenen
Anlautkons. (→ geskôn, geskizzen, fneskaz-
zen, fneskôd); bei solchen Schallwörtern tritt
die Wirkung von Lautgesetzlichkeiten oft
nicht ein.
Abzulehnen ist eine Herleitung aus germ. *χiksōn-
und Anknüpfung an aisl. hixta ‚schluchzen, nach Luft
schnappen, röcheln‘, nnorw. dial. hiksta usw. (Vries,
Anord. et. Wb.² 229; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 198 f.;
Falk-Torp, Norw.-dän. et. Wb. 1, 403 f.; Torp, Ny-
norsk et. ordb. 213); ahd. heskaz(z)en (8./9. Jh.!)
zeigt, daß -sk- ursprünglich war. Aisl. hixta usw. (<
urgerm. *χik-) gehören zu einer anderen Gruppe von
Schallwörtern, die im Dt. nicht vorkommt.