kempfri* m. ja-St., Gl. 3,186,53 (An-
fang des 13. Jh.s): ‚(Wett-)Kämpfer; ago-
nista, adletha (= atletha)‘ (mhd. kempfer,
nhd. Kämpfer; mndd. kemper; mndl. kem-
per). Nomen agentis mit dem Fortsetzer des
Lehnsuffixes urgerm. *-ri̯a-. S. kempfen,
-ri. — kempfen sw.v. I, in B, GB: ‚kämp-
ferisch dienen; militare‘ (mhd. kempfen
‚kämpfen, einen Zweikampf bestehen‘, nhd.
kämpfen ‚sich schlagen, verteidigen‘; mndd.
kempen, kampen ‚kämpfen, streiten‘; mndl.
kempen, kimpen, campen ‚kämpfen, streiten,
einen Zweikampf bestehen‘; afries. kempa,
kampa ‚kämpfen, einen Zweikampf aus-
tragen, einen Kämpfer stellen‘; ae. campian,
compian ‚kämpfen‘). Desubst. Bildung. S.
kampf. — kempfo m. jan-St., seit der 2. Hälfte
des 8. Jh.s in Gl., T, OT, M und NCat:
‚(Wett-)Kämpfer, Streiter, Krieger, Soldat;
agonista, agonitheta [= agonotheta], asser-
tor, athleta, campiductor, campio, gladiator,
miles, monomachus, pancratiarius, pugil,
pugillator, tiro, venator, victor‘ (mhd.
kempfe, mit ndd. Lautform ält. nhd. kämpe,
nhd. historisierend oder poet. Kämpe [meist
in der Bed. ‚Haudegen‘]; as. cempio ‚auc-
toratus, campiductor, monomachus, pugil‘ in
Gl. 2,572,21 [9. oder 10. Jh., kann auch ahd.
sein]; 3,716,13 [2. Hälfte des 12. Jh.s],
mndd. kempe; andfrk. kempo [a. 951—1000],
mndl. kempe, kimpe, keimpe; afries. kempa,
kampa; ae. cempa; langob. camphio ‚Kämp-
fer, der für einen anderen als Stellvertreter
einen gerichtlichen Zweikampf ausficht‘;
aisl. kempa f. ist aus dem Ae. übernommen,
daneben vorkommendes aisl. kappi m.
‚Kämpe‘ ist vom gleichfalls entlehnten aisl.
kapp n. ‚Streit, Wettkampf, Eifer‘ [mit
Assimilation mp > pp] abgeleitet). Die Per-
sonenbez. ist Lehnwort aus mlat. campio m.
‚Kämpfer‘ (vgl. Mlat. Wb. 2, 132), einer Zu-
gehörigkeitsbildung mit dem Fortsetzer des
Suffixes uridg. *-i̯o- zu lat. campus (s.
kampf). — Ahd. Wb. 5, 89 ff.; Splett, Ahd. Wb.
1, 441; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 655 f.;
Schützeichel⁷ 173; Starck-Wells 326; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 5, 182 ff.