krôsi
Band V, Spalte 819
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krôsi*AWB n. ja-St., nur Gl. 3,616,44 (Ende
des 12. Jh.s, bair. oder frk.): Gebäck, Krap-
fen; frixum
Var.: chrose. Frühnhd.
kros, krös n. ein Gebäck, Fastnachtsge-
bäck
, wohl auch nhd. dial. schweiz. chrȫs n.
ein Gemisch von Äpfeln, Birnen etc., das
man zu Birnenbrot bäckt
.

Ahd. Wb. 5, 432; Splett, Ahd. Wb. 1, 1222; Schützei-
chel⁷ 184; Starck-Wells 358; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 5, 351; Bergmann-Stricker, Katalog Nr.
926; Graff 4, 616; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 248
(frixum); Dt. Wb. 11, 2405. Schweiz. Id. 3, 859 f.
Heyne 18991908: 2, 277.

Für die Vorform urgerm. *krasia- ist die
Anbindung an das Adj. urgerm. *krasa-
auserlesen, das in nwestfries. kreas nett,
hübsch, elegant
, nnordfries. kriis keck,
kühn
und ae. crēas fein, ausgesucht, ele-
gant
fortgesetzt ist, am wahrscheinlichs-
ten. Die Grundbed. wäre sodann auserlesene
Speise
.

Das Adj. gehört wohl zum Adj. urgerm.
*krūsa- kraus, unter der Voraussetzung,
dass sich eine Grundbed. kraus, gekräuselt
über üppig, stark (vom Wuchs der Pflanzen,
Haare etc.)
zu prächtig gewachsen oder
anzuschauen, hübsch, schön
entwickelt hat
(vgl. dazu Faltings, Et. Wb. d. fries. Adj. 325;
ablehnend zur Verbindung beider Adj. Hei-
dermanns, Et. Wb. d. germ. Primäradj. 344,
jedoch ohne weitere Anbindungsmöglichkeit
von *krasa-).

Zur weiteren Etymologie s. krûsa.

Heidermanns, Et. Wb. d. germ. Primäradj. 343 f.;
Fryske wb. 11, 297; Dijkstra, Friesch Wb. 2, 91;
Sjölin, Et. Handwb. d. Festlnordfries. 110; Faltings,
Et. Wb. d. fries. Adj. 325; Holthausen, Ae. et. Wb. 60;
Bosworth-Toller, AS Dict. Suppl. 134.

S. krûsa.

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