krecho m. n-St., nur in Gl. 3,5,15 (2.
Hälfte des 8. Jh.s, alem.) nom.sg. chreho .
carrulus (für g-): ‚Schwätzer; garrulus‘.
Ahd. Wb. 5, 395; Splett, Ahd. Wb. 1, 483; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 679; Schützeichel7 183; Starck-Wells
346; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 330; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 254; Seebold, ChWdW8
180; Graff 4, 590.
Das Wort ist eine Ableitung mit dem mask.
Personenbez. bildenden Suffix urgerm. *-an-
von einer onomatopoetischen Basis krech-
‚lärmen, krachen‘, die neben krach- (s. kra-
chôn) steht. Die Annahme einer Form mit -e-
ist einerseits wegen krechula und krichil
‚Krähe‘ (s. dd.) unumgänglich. Eine Vorform
mit -a- ist andererseits nicht möglich. Denn
zum einen würde urgerm. *kraki̯an- über
*krakki̯an- zu ahd. *krecko führen. Zum
anderen wäre bei der Fortsetzung eines
*kraki̯an- kein Umlaut eingetreten, da dieser
im Obd. durch -ch- gehemmt wird (vgl.
Braune-Reiffenstein 2004: § 27). Zudem
wäre in diesem Fall anzunehmen, dass ein
*krakki̯an- unter Einfluss von *krakōi̯e/a- (s.
krachôn) zu *kraki̯an- vereinfacht worden
wäre.
S. krichil.