loskênAWB sw.v. III, Gl. 2,177,9 (Clm.
21525, Anfang des 9. Jh.s, bair.), Gl. in
Rom, Ottob. lat. 3295 (3. Viertel des 9. Jh.s,
südrheinfrk.) und in weiteren Gl. bis Ende
des 12. Jh.s, bei O, in NBo, NMC und Nps:
‚sich verstecken, sich verbergen, verborgen
sein, sich versteckt halten; condi, delitere,
delitescere, latēre, quiescere‘, dârinne los-
kên ‚im Innern haften; introrsum haerēre‘
〈Var.: -ssc-, -sgh-, -sg-〉. — Mhd. loschen,
luschen sw.v. ‚versteckt, verborgen sein‘,
frühnhd. loschen sw.v. ‚sich verbergen, sich
versteckt halten, in etw. ruhen‘.
Ahd. Wb. 5, 1298; Splett, Ahd. Wb. 1, 1224; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 737; Schützeichel⁷ 207; Starck-Wells
384. 826; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 159 f.;
Bergmann-Stricker, Katalog Nr. 677. 792; Seebold,
ChWdW9 538; Graff 2, 281; Lexer 1, 1957; 3, Nachtr.
303; Frühnhd. Wb. 9, 1380 f.; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 127 (delitere, delitescere). 320 (latere); Götz,
Lat.-ahd.-nhd. Wb. 128 (s. v. condere). 181 (delitesce-
re). 299 (s. v. haerēre). 368 (latēre). 548 (quiescere).
— Raven 1963—67: 2, 240; Bailey 1997: 1, 356.
In den anderen germ. Sprachen finden sich
lediglich Entsprechungen, die mit mhd. lû-
schen ‚lauschen‘ vergleichbar sind: mndd.
lūschen ‚lauern, verborgen liegen, (unwaid-
männisch auf Wild) anliegen‘; mndl. luuss-
cen ‚verstecken, sich verbergen, wegkrie-
chen‘: < urgerm. *lūskai̯-/i̯e/a-. Demgegen-
über weist ahd. loskên auf urgerm. *luskai̯-/
-i̯e/a-.
Die Formen beruhen wohl auf einer Vorform
*lut-sk- mit Assimilation von *-ts- > *-(s)s-
(vgl. dazu das Nebeneinander von mndd. krī-
ten : nhd. kreischen) und gehören dann als
Bildungen mit sk-Suff. zur der unter lûzên
‚verborgen liegen, sich versteckt halten, lau-
ern‘ behandelten Wortgruppe.
Fick 3 (Germ.)⁴ 374; Lasch-Borchling, Mndd. Hand-
wb. 2, 1, 874; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2, 750 f.;
Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 4, 914 ff.
S. lûzên.