liuni
Band V, Spalte 1396
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liuniAWB adv., Gl. 1,85,37. 153,22 (Sam,
Wien, Cod. 162, 820/830, bair.): fast, bei-
nahe; fere
. Nach Grimm, Dt. Gr. 3, 130
handelt es sich um den Dat.Sg. eines sonst
nicht bezeugten Fem. *liun Zufall in adv.
Verwendung. Nach Splett 1979: 59 ist viel-
leicht auch eine Einordnung bei den Adv. auf
-i, die vermutlich auf einen alten Lok. zu-
rückgehen, möglich (vgl. Wilmanns [1906
30] 1967: 2, § 468, 2).

Ahd. Wb. 5, 1204; Splett, Ahd. Wb. 1, 1224; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 732; Schützeichel⁷ 204; Starck-Wells
381; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 134; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 895; Seebold, ChWdW9
533; Graff 2, 222. Splett 1979: 201.

In den anderen germ. Sprachen gibt es keine
Entsprechungen. Das Wort könnte urgerm.
*leni- fortsetzen, das sich jedoch etymo-
logisch nicht weiter einordnen lässt. Viel-
leicht ist an eine Verbindung mit der Ver-
balwz. urgerm. *lee/a- (s. liwen) in der
urspr. Bed. lösen zu denken (*le-ni-; zur
Bildung vgl. Krahe-Meid 1969: 3, § 98, 2),
so dass der Zufall als das Abgelöste zu
verstehen wäre, was eine vergleichbare Pa-
rallele in lat. cāsus Zufall : cadere fallen
hätte.

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