adallîh
Band I, Spalte 49
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adallîh adj. einheimisch, ingenuus; adelig,
freigeboren, nobilis, liber(ior); altehrwürdig, an-
tiquus; hervorragend, insignis, illustris
(mhd.
adellîch; mndd. ādellīk; nndl. adellijk; ae.
æðel(l)īc; ndän. adelig, nschwed. adlig aus dem
Dt. entlehnt). S. adal¹, -lîh. Im Nhd. begann in
unbetonter Stelle, wo -ch leniert wurde, eine
Schreibung mit -g (das weithin als Spirant aus-
gesprochen wird) damit zu konkurrieren; heute
hat sich -ch in den meisten Fällen durchgesetzt,
mit Ausnahme von ein paar isolierten Wörtern
wie Essig, Reisig. Wo aber der erste Bestandteil
der Zss. auf -l ausgeht und eine Vermischung
mit dem Suffix -ig leicht möglich ist, hat -g den
Sieg davongetragen: z. B. billig, untadelig, un-
zählig, völlig. Dieser Wandel ist jedoch nicht
alt: Goethe hat noch adelich geschrieben und
Grimm, Dt. Wb. I, 177, bezeichnet die Schrei-
bung mit -g ausdrücklich als falsch. Vgl. Paul,
Dt. Gr. I, 303 ff.; Kluge²¹ 8; Wilmanns, Dt. Gr.
II § 370, Anm. adallîhheit f. i-St., zweimal in
Gl.: edle Denkart, liberalitas (vgl. mhd. edel-
cheit, frühnhd. edelkeit; mndd. ēdelīche[i]t). S.
adallîh, -heit. Ahd. Wb. I, 29; Starck-Wells 15.

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