bentAWB mhd. st. n., nur Gl. 3, 515, 11 (14. Jh.):
‚Benet(zucker), durch Beimischung von Tra-
gant in feste Form gebrachter Zuckersaft, dra-
gantum‘. Mhd. auch sonst benît, nhd. Benet-
(zucker), bair. Penit (Schmeller, Bayer. Wb.² I,
393).
Da das Lemma dragantum in einem Pflanzen-
glossar steht, bezeichnet es wohl die Pflanze
‚Tragant‘ (Astragalus L.); der Glossator dachte
aber an die häufigere Bed. ‚Tragantgummi‘ (s.
Marzell, Wb. d. dt. Pflanzennamen I, 501).
Das Wort ist aus spätlat. penidium, penidion,
(saccharum) penidii ‚ein in gewundener Form
aufbewahrter und in der Medizin verwendeter
Zucker‘ entlehnt (vgl. afrz. penidion, nfrz. pé-
nide und s. Wartburg, Frz. et. Wb. VIII, 188 f.)
und führt weiter auf gr. πηνίον ‚Spule mit dem
aufgehaspelten Garn; auch eine Art Kuchenzie-
rat‘ (eine Ableitung von πήνη ‚der auf die Spule
gewickelte Faden des Einschlags, Gewebe‘). Die
griech. Wörter haben keine sichere Etymologie.
Ahd. Wb. I, 875; Starck-Wells 46; Lexer I, 181; Be-
necke I, 103; Dt. Wb. I, 1471 (Benetzucker); Liddell-
Scott, Greek-Engl. Lex. 1401; Frisk, Gr. et. Wb. II,
529 f.; Chantraine, Dict. ét. gr. 897. Vgl. auch D.
Arends, E. Hickel u. W. Schneider, Das Warenlager ei-
ner mittelalt. Apotheke (Braunschweig, 1960), Teil A,
§ 387. 498; Teil B, § 183. 529.