durnîn
Band II, Spalte 874
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durnîn adj., nur Otfrid und in einigen weni-
gen Gl. seit dem 9. Jh. (1, 719, 13. 14 Karlsruhe
Aug. CLXXVIII alem., 11. Jh.; Brüssel 18723
mfrk., 9. Jh.; 5, 17, 44 Augsburg HS K 6 bair.,
10. Jh.): aus Dornen Var.: th-. Die nominale
Ableitung mit dem eine Beschaffenheit be-
zeichnenden Suffix -īn ( -în¹) und die sub-
stantivische Basis dorn (s. d.) zeigen den regel-
mäßigen Wechsel von u und o. Mhd. dürnîn
von Dornen, nhd. dornen, dörnen. Seit dem
13. Jh. begegnendes dornen, dörnen beruht
z. T. auf md. Senkung, z. T. auf lautlichen Aus-
gleichsbestrebungen gegenüber dorn, was in
der 1. Hälfte des 16. Jh.s zur Aufgabe der laut-
gesetzlichen Form führte. Das nhd. vor 1700
überwiegend als dörnen, danach als dornen er-
scheinende Stoffadj. wurde im Laufe des
18. Jh.s schriftsprachlich durch konkurrieren-
de dorn-Komposita verdrängt. Mdartl. ist es
noch nndd., pfälz. und siebenbürg. bezeugt.

Splett, Ahd. Wb. I, 146; Schützeichel⁴ 95; Starck-
Wells 111; Schade 118; Lexer I, 496; Benecke I, 385;
Dt. Wb. II, 1294; Dt. Wb.² VI, 1280; Schatz, Ahd.
Gr. § 15.

Ahd. durnîn entspricht mndd. dōrnen dornen;
mndl. dornijn, nndl. doornen; afries. thornen;
ae. ðyrnen, me. ne. dial. thornen; got. þaurneins
dss..

Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 456; Verwijs-
Verdam, Mndl. wb. II, 351; Holthausen, Afries. Wb.²
112; Richthofen, Afries. Wb. 1076; Holthausen, Ae.
et. Wb. 375; Bosworth-Toller, AS Dict. 1086; Strat-
mann-Bradley, ME Dict.³ 635; OED² XVII, 975;
Feist, Vgl. Wb. d. got. Spr. 492; Lehmann, Gothic Et.
Dict. þ-21.

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