grouben
Band IV, Spalte 649
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grouben sw. v. I, nur in Gl. seit Anfang
des 9. Jh.s: braten, rösten, backen; frigere
Var.: -p-. Für das nur ahd. Verb wurde
auch ein Ansatz roupen vorgeschlagen. Bei
dieser Annahme müßte der Form grouben
eine mit gi- präfigierte Bildung zugrunde lie-
gen, in der der Vokal des Präfixes elidiert
wurde. Wegen des Alters der Belege ist das
aber unwahrscheinlich, so daß eher von ei-
nem Verb mit anlautendem gr- auszugehen
ist. Für einen Verbansatz grouben < west-
germ. *grabia- sprechen auch die ver-
wandten Subst. griobo Griebe (s. d.), ae.
ele-grēofa Ölgriebe.

Ahd. Wb. 4, 443; Splett, Ahd. Wb. 1, 326; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 900 (roupen); Starck-Wells 495 (roupen);
Graff 2, 359 f.; Raven 196367: 1, 60 (roupen); Dt.
Wb. 9, 254. Schatz 1927: § 231; Riecke 1996: 569.

Westgerm. *grabia- mit o-Abtönung der
Wurzel und die verwandten Subst. mit der
Vorform westgerm. *greban- ( griobo)
stehen im Ablaut zueinander. Als Ablei-
tungsbasis für das sw. Verb I käme ein verlo-
rengegangenes st. Verb II *ree/a- in Be-
tracht (vgl. z. B. got. kausjan kosten,
schmecken
: kiusan prüfen mit dem glei-
chen Ablautverhältnis). Spuren des urspr. st.
Verbs finden sich wohl noch mdartl.: bair.,
rhein. grieben sw. v. (Schmeller, Bayer.
Wb.² 1, 983; Müller, Rhein. Wb. 2, 1399)
könnte Fortsetzer eines alten st. Verbs sein.
Mit anderer Wurzelerweiterung vergleicht
sich westgerm. *grete/a- zerreiben, das
im Ahd. im Part.Prät. gigrozzan fortgesetzt
ist. Auch ahd. grioz, as. griot Sand, Kies,
ae. grēot Staub und aisl. griót Gestein
gehen auf eine Vorform urgerm. *reta-
Zerriebenes zurück.

Weiteres s. griobo, grioz.

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