knehtgiborAWB n. a-St., Gl. 2,566,71 (10./
11. Jh., mfrk.): ‚Geburt eines Jungen oder
Kindes; puerperium‘ (vgl. ae. cnihtgebeor-
þor n. ‚Kind-Geburt‘). Das Determinativ-
komp. mit subst. VG und HG ist eine Lehn-
übersetzung von lat. puerperium ‚Geburt,
Niederkunft, Nachkommenschaft‘, ein No-
men actionis zu puerpera f. ‚Wöchnerin,
Kreißende‘ (vgl. Lauffer 1976: 103 f.). S.
kneht, gibor. — knehtheitAWB f. i-St., in Gl. seit
der 1. Hälfte des 10. Jh.s, Nps, Npg und
Npw: ‚Tapferkeit, Nachkommenschaft, Ge-
folge, Gesinde; clientela, fortitudo, mos,
sanguis, virtus‘ (mhd. knehtheit ‚Tapferkeit‘,
frühnhd., ält. nhd. knechtheit ‚Knechtschaft‘;
mndd. knechthēit ‚Knechtschaft, Unfreiheit‘
[Reformationsliteratur, nach dem Hd.]; ae.
cnihthād ‚Jugend‘). S. kneht, heit. — knehtilînAWB
n. a-St., Gl. 3,428,6 (Ende des 12. Jh.s):
‚(Haus-)Knecht, Diener; vernula‘ (mhd.
knehtelîn, ält. nhd. knechtlein auch ‚Schul-
junge‘). Diminutivbildung mit dem Suffix-
konglomerat -ilîn (s. d.). S. kneht. — knehtlîhAWB
adj., in Gl. seit dem 10. Jh.: ‚tapfer, krie-
gerisch; ferociter, ferox‘ (mhd. knehtlich, ält.
nhd. knechtlich; mndd. knechtlīk ‚das Ver-
hältnis zum Knecht bezeichnend, männlich‘;
ae. cnihtlīc ‚kindlich‘). Desubst. Bildung
(vgl. Schmid 1998: 281 f.). S. kneht, -lîh. —
knehtlîchoAWB adv., Gl. 1,704,32 (in 2 Hss.,
10./11. Jh. und 3. Viertel des 11. Jh.s, beide
bair.); 2,271,49 (in 2 Hss., 10. und 11. Jh.,
Zeit der Gl.einträge unbekannt): ‚tapfer,
kriegerisch; ferociter, fortiter‘ (mhd. kneht-
lîche; vgl. mhd. knehtlîchen). S. knehtlîh. —
knehtwesanAWB n. a-St. (eigtl. subst. Inf.), nur
Npg: ‚das Soldatsein, Kriegersein; militans‘
(vgl. ae. cnihtwesende part.präs. ‚das Kind-
sein‘). S. kneht, wesan. — Ahd. Wb. 5, 275 f.;
Splett, Ahd. Wb. 1, 50. 469. 1112; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 669; Schützeichel⁷ 179; Starck-
Wells 338. XLIII. 824; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 5, 268.