kuburraAWB, kubirraAWB f. jōn-St., Gl. 1,275,67
(Anfang des 9. Jh.s, alem.[-frk.]). 290,45 (in
2 Hss., Anfang des 9. Jh.s, alem.[-frk.]):
‚Schiff, Floß; classis, ratis‘. Die Konkretbez.
geht auf westgerm. *kubuzi̯ōn- zurück, wo-
bei das Suffix *-isi̯ō-/*-usi̯ō- grammatischen
Wechsel zeigt (vgl. Krahe-Meid 1969: 3,
§ 112). Das Wort war also urspr. anfangs-
oder endbetont (vgl. auch d’Alquen 1988:
139). Lautlich bereitet die Zusammenstel-
lung von kuburra und kubisi (s. d.) somit
keine Schwierigkeiten, jedoch liegen die bei-
den Bedeutungen ‚Hütte‘ und ‚Floß‘ weit
auseinander. Da es sich hier um einen Gl.-
beleg handelt, ist nicht zu sichern, dass die
Bedeutungen ‚Schiff, Floß‘ der lat. Lemmata
classis, ratis auch für das ahd. Interpreta-
ment zutreffen. S. kubisi. — Ahd. Wb. 5, 452;
Splett, Ahd. Wb. 1, 472; Köbler, Wb. d. ahd.
Spr. 685; Schützeichel⁷ 185; Starck-Wells
350; Schützeichel, Glossenwortschatz 5,
365.