kuppaAWB, kupfaAWB f. ō- oder ōn-St., in Gl.
seit dem 9. Jh.: ‚Haube, Bischofsmütze, Ka-
puze; capitium, mitra, tiara‘ 〈Var.: c(h)-;
-fph-, -pf-〉. Wie die Fortsetzer zeigen, han-
delt es sich kaum um Verschreibungen von
kappa, kapfa ‚(Kapuzen-)Mantel, Umhang,
Kapuze, Haube, Kopfband, Kopfbinde‘ (s. d.),
wie in Gl. 2,732, Anm. 8 vermutet wird. Durch
die Nähe zu mlat. cuppa wird allgemein an-
genommen, dass es sich um ein Lehnwort
handelt, das auch die Bed. ‚oberster Teil von
etw.‘ (‚oberster Teil des Kelches‘; vgl. zu
der Bed. s. auch nhd. Kuppe f. ‚abgerundeter
oberster Teil eines Berges o. Ä., Fingerkup-
pe‘) hatte (vgl. Wartburg, Frz. et. Wb. 2,
836 ff. 1555). Jedoch nimmt Lühr 1988: 275
ein Erbwort urgerm. *kuppii̯ōn- an, eine Ab-
leitung zur Wortgruppe um ahd. kopf (s. d.).
Da jōn-St. Zugehörigkeit bezeichnen, ist der
Ansatz *kuppii̯ōn- als ‚zum Kopf Gehöriges‘
vorzuziehen. — Mhd. kupfe, gupfe (auch kup-
pe) sw.f. ‚Kopfbedeckung unter dem Helm‘.
Ahd. Wb. 5, 534; Splett, Ahd. Wb. 1, 1223; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 690; Schützeichel⁷ 187; Starck-Wells 354;
Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 394; Seebold,
ChWdW9 489; Graff 4, 355; Lexer 1, 1788; 3, Nachtr.
287; Dt. Wb. 11, 2771 ff.; Kluge²¹ 413; Kluge²⁵ s. v.;
Pfei-fer, Et. Wb.² 746. — Müller-Frings 1966—68: 2,
160 ff.