lûsarîg*AWB adj., Gl. 4,85,6 (1. Hälfte des
13. Jh.s, bair.) nom.sg.m. luserger: ‚voller
Läuse, verlaust; pediculosus‘ (nhd. mdartl.
rhein. lauserig ‚sehr schlechtes Wetter‘
[Müller, Rhein. Wb. 5, 230]). Möglicherwei-
se gehört der Beleg als Fehlschreibung unter
lûsîg* (so Ahd. Wb. 5, 1418), da eine verbale
Ableitungsbasis des Adj. nicht überliefert ist.
S. lûs. —lûsfolAWB adj., Gl. 4,85,4 (in 5 Hss., seit
dem 11./12. Jh.). 5 (Ink., 15. Jh.). 6 (12. Jh.):
‚voller Läuse, verlaust; pediculosus‘. S. lûs,
fol. — lûsîg*AWB adj., Gl. 4,154,34 (13. Jh., bair.).
vielleicht 85,6 (1. Hälfte des 13. Jh.s, bair.;
s. lûsarîg*): ‚voller Läuse, verlaust; pedi-
culosus‘ (mhd. lûsec ‚lausig‘, nhd. lausig
‚schlecht, unangenehm, schäbig, völlig un-
bedeutend‘; mndd. lūsich ‚verlaust‘; mndl.
lusich ‚verlaust, voller Ungeziefer‘; aisl. lú-
sugr ‚verlaust‘). Denominale Ableitung mit
dem Fortsetzer des Suffixes urgerm. *-a-.
S. lûs, -îg. — lûsilînAWB ? n. a-St., Gl. 4,455,21
(9. Jh.): ‚kleine Laus‘ (nhd. Läuslein). Falls
die Lesung richtig ist, handelt es sich um
eine denominale Ableitung mit dem Suffix-
konglomerat -ilîn (s. d.) in diminutiver Funk-
tion. S. lûs. — lusinungaAWB f. ō-St., Gl. 1,485,22
(in 5 Hss., 10.—12. Jh.). 23 (in 3 Hss., 12. Jh.
bis 1. Hälfte des 13. Jh.s): ‚Gehör; sensus
(aurium)‘. Verbalabstraktum mit dem Fort-
setzer des Suffixes urgerm. *-inō-, das nach
dem Muster der sw. Verben auf -inôn abge-
leitet ist (vgl. festinunga : festinôn; lâchi-
nunga : lâchinôn [s. dd.]). S. -unga. Vgl.
losunga. — lûssuhtAWB f. i-St., Gl. 4,122,44
(12. Jh.): ‚Läusekrankheit, Läusebefall; pe-
dor [= paedor]‘ (frühnhd., ält. nhd. läus[e]-
sucht). Determinativkomp. mit subst. VG
und HG (vgl. Höfler 1899: 709 f.; Riecke
2004: 2, 388). S. lûs, suht. — Ahd. Wb. 5,
1418 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 563. 573. 961;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 745; Schützeichel⁷
210; Starck-Wells 390. 826; Schützeichel,
Glossenwortschatz 6, 196.