genester
Band IV, Spalte 162
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genesterAWB m. a- oder i-St., in Gl. 3,97,34
(SH) und 4,142,55 (13. Jh.): Ginster, Pfrie-
menkraut; genesta, ferula
(Genista L.). In
SH fenests (s ist Abbreviatur für er) liegt eine
Verschreibung vor, die wohl durch das anl. f-
des zu glossierenden ferulam facse verur-
sacht ist. Im Unterschied zu ahd. genesta
(s. d.) ist genester aus dem Substantiv afrz.
genestre oder italien. ginestre entlehnt, die
vulg.lat. *genestra, *genistra zur Vorausset-
zung haben. Nach dem in Pflanzennamen öf-
ters vorkommenden Suffix *-đra/đrō- ( af-
faltar
Apfelbaum, holuntar Holunder;
Krahe-Meid 1969: 3, § 138, 3) wurde das
fremde Suffix analogisch umgeformt.
Spätmhd. ginster (selten gerundetes günster),
nhd. Ginster. Im obd. Sprachraum hat das
Lehnwort die alte einheimische Bezeichnung
für den Ginster völlig verdrängt, sie kommt
im Nhd. nur noch verbaut in Brombeer-
strauch und mdartl. im Ndd. (brām[e] <
mhd., ahd. brâma [s. d.]) vor.

Ahd. Wb. 4, 215; Splett, Ahd. Wb. 1, 298; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 365; Schützeichel⁶ 132; Starck-Wells
197; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 437; Graff 4,
217; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 261 (ferula). 287 (geni-
sta); Dt. Wb. 5, 3486; 7, 7519 ff.; Kluge²¹ 258; Klu-
ge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 450.

Mndl. ginster ist gleichfalls aus dem Roman.
übernommen.

Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 2, 1975.

Weiteres s. genesta.

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